Keine Eindringlinge in Federers Salon

publiziert: Montag, 4. Jul 2005 / 00:28 Uhr

14 Spiele in Folge hat Roger Federer auf dem Centre Court von Wimbledon gewonnen. King Roger hat damit seine Regentschaft an der Church Road verlängert und darf zum Besitzer des Heiligen Rasens erklärt werden.

Federer fühlt sich auf "seinem" Rasen immer noch wohl.
Federer fühlt sich auf "seinem" Rasen immer noch wohl.
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Normalerweise darf ein Rasen in England erst nach rund 300 Jahren "Lawn" genannt werden. Der Rasen von Wimbledon benötigte dafür nur 128 Jahre. Die grüne Unterlage auf dem Centre Court ist sogar heilig gesprochen worden. Sie ist der "Heilige Rasen von Wimbledon".

Auf diesem Heiligtum fühlt sich Roger Federer pudelwohl; das hat er am Sonntagnachmittag einmal mehr bewiesen. Die herausragende, schlicht fehlerlose Leistung gegen Andy Roddick führte zum 14. Sieg in Folge auf dem Centre Court. Mit dem Triple an der Church Road hat er das Wohnzimmer von Boris Becker und Pete Sampras endgültig zu seinem Salon gemacht.

Veränderter Rasen

Federer musste seine eigenen vier Wände in den letzten 14 Tagen aber gegen Eindringlinge verteidigen; nicht dass ihm die Gegner das grüne Geläuf nachhaltig streitig gemacht hätten. Das nicht, aber der Boden soll vor dem diesjährigen Turnier von den Organisatoren in Zusammenarbeit mit Obergärtner Eddie Seaward verändert worden sein.

Die einzelnen Grashalme sind zwar noch immer acht Milllimeter hoch, doch der Untergrund ist anders zusammen gesetzt, er ist härter gemacht worden. Dadurch springen die Bälle höher, das Spiel wurde langsamer. Einige Tennis-Asse wie Tim Henman oder Amélie Mauresmo machten daher die langsameren Verhältnisse für ihr Scheitern (mit-)verantwortlich. Andere wiederum wie Fernando Gonzalez, Juan Carlos Ferrero oder Feliciano Lopez machten sich die Bedingungen zu Nutze und erreichten ihre besten Resultate in Wimbledon.

Der langsame Boden hätte theoretisch dafür sorgen können, dass mehr Spieler eine Chance auf den Turniersieg gehabt hätten. Ein Angriff auf Federers Dominanz!? Letztlich lagen dann Theorie und Praxis jeodch so weit auseinander wie Federers Leistungsvermögen und die Möglichkeiten seiner Konkurrenten. Bewirkt hat der weniger schnelle Rasen einzig, dass der Schweizer Ausnahmekönner den staunenden Beobachtern noch mehr von seinem Talent offenbarte als in den Jahren zuvor. Er brillierte diesmal mit der Vielseitigkeit.

Verändertes Spiel

Noch 2003 bei seinem ersten Triumph in Wimbledon dominierte Federer die Gegner dank klassischem ´Serve and Volley´. "Diesmal habe ich mehr von der Grundlinie aus das Spiel gemacht", sagte Federer und nannte dabei nur eine der verschiedenen Taktiken.

Ob er gegen Sandplatzspezialist Ferrero im Achtelfinal in unzählig viele Grundlinienduelle verwickelt wurde. Ob er im Viertelfinasl gegen die Vorhandpower von Gonzalez das Spiel vielfach aus der Defensive zu parieren hatte. Ob er im Halbfinal gegen Lleyton Hewitt zu Beginn schlecht servierte und daher die Punkte ausspielen musste. Und ob im Final gegen Andy Roddicks Servicegewitter Antizipation gefragt war. Immer hatte Federer eine Antwort auf die Stärken der Gegner parat und setzte gleichzeitig seine eigenen Waffen gewinnbringend ein.

Keine Diskussionen

"Er hat sich seit dem Wimbledon-Sieg vor zwei Jahren nochmals erheblich gesteigert", sagte Roddick daher nach dem Final anerkennend. In der Tat wird Federer auch weiterhin besser und besser. Der dritte Titel in Wimbledon gibt dem Palmarès des Münchensteiners eine weitere Dimension. Er kehrte an sein Lieblingsturnier zurück, dominierte die Konkurrenz und machte damit die Diskussionen um veränderte Platzverhältnisse zur Makulatur.

Denn wenn man sich im eigenen Salon wohl fühlt, kann auch ein neuer Teppich nichts an den Gewohnheiten ändern. Die Gegner sind auf dem Centre Court vom Hausherr respektiert und geduldet, Besitzansprüche haben sie freilich auch 2005 nicht anmelden können. Nein, in seinen eigenen vier Wänden lässt Federer keinen Hausfriedensbruch zu.

(von Stefan Wyss, Wimbledon/Si)

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