Keine «Helvetisierung» ausländischer Namen

publiziert: Montag, 25. Mai 2009 / 21:34 Uhr / aktualisiert: Montag, 25. Mai 2009 / 22:55 Uhr

Bern - Der Ständerat hält nichts davon, die Änderung ausländischer Namen bei der Einbürgerung zu erleichtern, damit Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt weniger diskriminiert werden. Er hat mit 23 zu 6 Stimmen ein Postulat abgelehnt.

Namensänderungen werden nur bewilligt, wenn die Namen als lächerlich, hässlich oder anstössig erscheinen oder immer wieder verstümmelt werden.
Namensänderungen werden nur bewilligt, wenn die Namen als lächerlich, hässlich oder anstössig erscheinen oder immer wieder verstümmelt werden.
Nach Ansicht von Anita Fetz (SP/BS) sollten ausländische Namen über den Lautklang einer schweizerischen Landessprache angepasst oder über den Bedeutungsgehalt «helvetisiert» werden können. Aus dem ungarischen Mészaros beispielsweise könnte so entweder Metzger (nach der Bedeutung) oder Messer (nach dem Klang) werden.

Die Postulantin sah darin eine Möglichkeit, der häufigen Benachteiligung Jugendlicher mit ausländischen Namen auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt entgegenzuwirken.

Ratsmehrheit folgte Bundesrat

Der Bundesrat sollte die Problematik und verschiedene Varianten zumindest prüfen und dem Parlament darüber Bericht erstatten, forderte sie.

Die Ratsmehrheit folgte aber der Meinung des Bundesrates, an den strengen Voraussetzungen für eine Namensänderung sollte nicht gerüttelt werden.

Danach wird eine Änderung nur bewilligt, wenn der Name als lächerlich, hässlich oder anstössig erscheint oder immer wieder verstümmelt wird. Subjektive Gründe sind laut Bundesgericht grundsätzlich bedeutungslos.

Mit Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf will es der Ständerat bei der heutigen Praxis bewenden lassen, dass lediglich die Schreibweise ausländischer Namen an jene einer Landessprache angeglichen wird. Im Kampf gegen Benachteiligungen stünden «Anstrengungen zur Sensibilisierung» und nicht Anpassungen der Personennamen im Vordergrund.

(tri/sda)

Mittwoch, 27. Mai 2009 11:13 Uhr
Ja, da haben Sie recht, meine ich
thomy aus Bern (4287 Kommentare seit 07.05.2008)
Nur, heute funktioniert es halt so, dass, wenn zum Beispiel so ein/e ...ic eine Arbeitsstelle sucht, er/sie sich schriftlich einmal bewerben muss. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass schon nur der ic-Name oder ähnlich "östlich" tönend ausreicht, um nicht angehört zu werden! Da kann ich auch nach vollziehen, dass eine Namensänderung wünschbar wird.

Nun, das müsste dann aber auch allen anderen TrägerInnen eines unmöglichen Namens das Recht einräumen, den Namen ändern zu lassen! Innerhalb welcher Regeln, dies müssten Fachleute abklären und bestimmen ... Nun, es wurde vorerst abgelehnt und damit bleibt es wohl so, vorläufig, wie es ist.

Ich finde es richtig: Die vielen ...ic's müssen sich halt im Stil und der Art, wie man hier in der Schweiz akzeptiert wird, ANPASSEN ! Dies müssen wir im Ausland genau so tun, wenn wir dort arbeiten wollen und uns akzeptiert fühlen möchten.
Mittwoch, 27. Mai 2009 10:56 Uhr
das IC ist nicht schuld
DasES aus Strengelbach (62 Kommentare seit 27.05.2009)
es ist die Einstellung und das Auftreten derer, die das IC tragen, die die Probleme bei ihrer Stellensuche selber verursachen. Wenn die Bildung und das Auftreten stimmt, kann der Stellensuchende 5 -ic am Namen haben, wenn halt nicht, dann hat er es schwer, wie alle anderen auch.
Wenn Namen ändern erlaubt werden soll, dann gefälligst für jeden und alle, oder für keinen.
Dienstag, 26. Mai 2009 23:15 Uhr
Aber es ist ebenso klar, dass wer ein -ic am Ende seines ....
thomy aus Bern (4287 Kommentare seit 07.05.2008)
... Namens hat, es überall schwer/er hat, um eine geeignete Arbeit zu finden! Auch das ist nur EIN Beispiel für die Probleme, die die -ICs bei uns haben! Leider gibt es halt nicht wenige Landsleute dieser anständigen ICs, die mit krimineller Energie von sich reden machen! Vor diesen fürchte sich die Leute - ich mich auch ...! Von denen gibt es eben nicht nur Wenige ....!! Da liegt die ganze Problematik -
Dienstag, 26. Mai 2009 06:33 Uhr
dann lieber doch
olaf12 aus St. Gallen (467 Kommentare seit 06.05.2008)
Meine Rede!
Anstatt über sinvolle Themen zu disktutieren, werden solche lächerlichen Aktionen gestartet.. die Damen und Herren in Bern sollten vielleicht mal über eine "Finanzspritze" in von Form Steuererleichterungen etc.. an den normalen Bürger nachdenken, dass wäre dann meines Erachtens was Sinvolles
Es ist doch völllig wurscht ob einer ein -ic im Namen hat oder nicht.. denn der Name sagt überhaupt nichts über den Charakter aus..
Montag, 25. Mai 2009 23:01 Uhr
Mensch - haben die Probleme!
victor aus Udon Thani (320 Kommentare seit 07.06.2008)
Es geht doch nicht an, dass wir auch noch Namen 'helvetisieren'. Konsequenterweise müsste dann auch der 'Bostich' (für Heftklammern) umbenannt werden, um nicht mit dem Rassismusgesetz in Konflikt zu kommen. LOL

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