Keine Presse, aber ein junges Team mit viel Biss

publiziert: Mittwoch, 3. Mrz 2010 / 00:00 Uhr
Uruguays Trainer Oscar Tabarez kommt mit einem jungen Team in die Schweiz: Sein Team soll an der WM Erfahrungen sammeln.
Uruguays Trainer Oscar Tabarez kommt mit einem jungen Team in die Schweiz: Sein Team soll an der WM Erfahrungen sammeln.

WM-Teilnehmer Uruguay fühlt im ersten Test des Jahres dem Schweizer Team auf den Zahn. Die Auswahl von Coach Oscar Tabarez ist jung, aber nicht gänzlich unerfahren. Von der erwarteten Startformation verdienen neun Spieler in Europa ihr Geld.

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Auf Journalisten aus der Heimat wartete Uruguays Trainer Oscar Washington Tabarez im Mannschaftshotel beim Zürcher Letzigrund vergeblich. Uruguays Presse ist bei der Partie in St. Gallen nicht dabei. Auswärtsspiele besuchen die Reporter aus Montevideo nur in der WM-Qualifikation. «Das bedeutet aber nicht, dass sich die Leute nicht für dieses Spiel interessieren», so Tabarez. «Die Journalisten schauen einfach am TV. Das genügt ihnen offenbar, um allenfalls harte Urteile zu fällen.»

Mit ihm, dem legendären Trainer vom Rio de la Plata, musste die Presse in den letzten Monaten selten hart ins Gericht gehen. Tabarez hat die «Selección» der Urus wieder flott gemacht. Die direkte WM-Qualifikation verpasste das Team gegen Argentinien nur hauchdünn. In der Barrage setzte es sich aber gegen Costa Rica durch. An der WM soll Uruguay vor allem Erfahrungen sammeln. Tabarez: «Das ist unser erstes Ziel. Was sonst kommt, sehen wir dann.»

Pichichi Forlan ist der Star

Der Schweiz verspricht er einen harten Kampf. «Es ist schwer, gegen uns zu spielen. Wir sind gut organisiert, haben eine harte Defensive und vorne Leute, die im Alleingang viel bewirken können.» Vor allem vor den Stürmern Diego Forlan (Atletico Madrid) und Luis Suarez (Ajax Amsterdam) muss sich die Schweiz in Acht nehmen.

Forlan, dessen Vater Pablo dreimal an WM-Endrunden teilnahm (1966, 1970, 1974), ist ein Torgarant. Und dies nicht nur für Uruguay. In Spanien gewann Forlan schon zweimal die «Pichichi»-Trophäe für den Torschützenkönig. Und mit den 32 Toren der letzten Saison holte er sich auch den Titel als besten Torschützen Europas. Auf seinen Spuren wandelt nun Suarez. Für Ajax traf er in dieser
Saison in 25 Spielen 26 Mal.

Während Forlan mit 30 Jahren zu den Team-Senioren gehört, ist der 23-jährige Suarez der Kopf der jungen Garde. Nur drei Spieler im 20-Mann-Kader für den Test gegen die Schweiz sind über 30-jährig, dafür ist die Hälfte noch nicht 25 Jahre als. Vier Spieler, die in die Schweiz reisten, standen vor zweieinhalb Jahren noch in der U20-Auswahl, zwei bestritten sogar im letzten Herbst noch die U20-WM in Ägypten.

Lernen von der Schweiz

Dass er vermehrt auf junge, hungrige Spieler zurückgreifen kann, ist Tabarez wichtig. Der weitgereiste Fussballlehrer -- er trainierte auf Klubebene neben anderen Deportivo Cali (Kol), die Boca Juniors, Cagliari, Milan und Oviedo -- hat nicht nur die Entwicklung der Nationalmannschaft im Auge. Er ist daran, die Strukturen im Verband zu verbessern und dadurch bessere Bedingungen für die Nachwuchsteams zu schaffen. Dazu habe ihn die Schweiz inspiriert. «Sie ist wie wir ein kleines Land, das nur dank exzellenter Arbeit im Nachwuchsbereich Erfolg auf A-Stufe haben kann.»

(Stefan Wyss, Zürich/Si)

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