Korea-Krise

Kerry hofft auf China-Unterstützung

publiziert: Samstag, 13. Apr 2013 / 08:18 Uhr / aktualisiert: Samstag, 13. Apr 2013 / 17:06 Uhr
Der US-Aussenminister ist heute in Peking gelandet. (Archivbild)
Der US-Aussenminister ist heute in Peking gelandet. (Archivbild)

Peking - China und die USA suchen gemeinsam nach neuen Wegen zur Entschärfung der Korea-Krise. Beide Seiten vereinbarten beim Besuch von US-Aussenminister John Kerry am Samstag in Peking eine engere Zusammenarbeit, um eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel zu erreichen.

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China und die USA wollen sich gemeinsam für eine atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel einsetzen. Konkrete Beschlüsse, wie auf die jüngsten nordkoreanischen Provokationen reagiert werden sollte, wurden aber nicht bekannt.

Die Chefdiplomaten beider Länder demonstrierten beim Treffen in Peking den Schulterschluss: «Sich dem nuklearen Problem in Korea zu widmen, dient dem Interesse aller Parteien», erklärte der ehemalige chinesische Aussenminister Yang Jiechi. Kerry ergänzte, beide Länder müssten «gemeinsam Massnahmen ergreifen, um das Ziel einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu erreichen».

«Kritischer Augenblick»

Beide Länder hätten sich auf weitere Gespräche geeinigt, sagte der US-Aussenminister nach Treffen mit der chinesischen Führung. «Es ist ein kritischer Augenblick», sagte Kerry am Samstag bei seinem Treffen mit Chinas neuem Aussenminister Wang Yi.

«Wir sollten einen gemeinsamen Weg für eine neue Beziehung zwischen beiden Weltmächten ebnen», forderte Staats- und Parteichef Xi Jinping nach seinem Gespräch mit Kerry. Die positive Kooperation und der Dialog zwischen beiden Ländern müssten fortgesetzt werden.

Der US-Aussenminister war am Freitag in Südkorea und reist am Sonntag weiter nach Japan.

China für atomare Abrüstung

Chinas Aussenminister Wang Yi rief in Peking allgemein zu einer atomaren Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel auf. «China bleibt bei seiner Forderung nach Denuklearisierung, Frieden auf der Halbinsel und Lösung der Themen durch Dialog», sagte Yi laut Chinas staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua.

Wang Yi gilt als ausgewiesener Nordkorea-Experte. Er war zeitweise Chefunterhändler Chinas bei den Sechs-Parteien-Gesprächen. Einen Ausweg aus der Krise sieht China vor allem laut Diplomaten in direkten Gesprächen zwischen den USA und Nordkorea.

Nicht nur eitel Sonnenschein

Trotzdem wurden auch Risse in den Beziehungen zwischen China und den USA deutlich. Xinhua machte die USA etwa für die Spannungen in der Korea-Krise mitverantwortlich. «Während die USA Nordkorea eine rücksichtslose Provokation und das Ignorieren internationaler Wünsche vorwerfen, facht Washington selbst die Flammen an», schrieb Xinhua in einem Kommentar.

Die US-Führung sende mehr Flugzeuge, Bomber und Raketenabwehrschiffe nach Ostasien. Ausserdem unternehme Washington gemeinsame Militärmanöver mit seinen Verbündeten in der Region «in einer dramatischen Darstellung seiner präventiven Macht».

Chinas Beziehung zu Nordkorea belastet

Trotz dieser Rhetorik ist China frustriert über seinen traditionellen Verbündeten Nordkorea. Besonders die drei Atomwaffentests 2006, 2009 und im Februar dieses Jahres haben die Beziehungen belastet.

Peking stimmte deswegen auch den jüngsten Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats gegen Pjöngjang zu. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seitdem besonders angespannt.

Nordkorea hat inzwischen den Waffenstillstandsvertrag von 1953 gekündigt. Das Regime drohte den USA mit einem präventiven Atomschlag und rief gegenüber Südkorea den «Kriegszustand» aus.

(bert/sda)

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