Peking - Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il ist zu einem überraschenden Besuch in China eingetroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche mit der chinesischen Führung in Peking stehen Verhandlungen über ein Ende des Atomwaffenprogramms.
Kim Jong Il verteidigt Nordkoreas Atomwaffenprogramm. Die USA hätten kein Recht, eine Beseitigung zu fordern. Wenn Washington darauf beharre, gebe es für Nordkorea keinen Grund mehr, sich länger mit den USA abzugeben, zitierte Xinhua aus einem Bericht der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.
Bei seinem dritten Besuch in China wird Kim Jong Il allen Erwartungen nach mit Staats- und Parteichef Hu Jintao sowie Regierungschef Wen Jiabao zusammentreffen. Zuletzt war der nordkoreanische Machthaber 2001 in China, das traditionell freundschaftliche Beziehungen zu Pjöngjang pflegt.
Fortschritte für Sechser-Gespräche erhofft
In Peking wird es voraussichtlich auch um bilaterale Fragen wie die wirtschaftliche Unterstützung Chinas für den isolierten und unter Hunger leidenden stalinistischen Staat gehen. Auch die vorsichtigen wirtschaftlichen Reformen in Nordkorea dürften behandelt werden.
Diplomaten erhoffen sich von den Diskussionen Fortschritte für die Sechser-Gespräche Nordkoreas mit den USA, Südkorea, Japan und Russland unter Vermittlung Chinas. Nach zwei vorangegangenen Runden sollen die Gespräche vor Ende Juni in Peking fortgesetzt werden.
Die USA verlangen einen vollständigen und unumkehrbaren Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms. Nordkorea hatte zuletzt ein Einfrieren der Nuklearaktivitäten im Gegenzug für wirtschaftliche und diplomatische Konzessionen angeboten.
(rp/sda)
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