Kinderdorf Pestalozzi vermisst zwei Äthiopier

Die beiden Kinder hätten während des Jugendcamps entsprechende Briefe geschrieben, sagte Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, auf Anfrage.

Am Sonntagmorgen hätten die beiden Knaben zusammen mit anderen Kindern aus Afrika die Heimreise antreten sollen. Am Samstag hauten sie ab.

Grosse Sorge

Die Äusserungen der Kinder, wonach sie in der Schweiz bleiben wollten, wurden von den Fachleuten im Kinderdorf ernst genommen, wie Mediensprecherin Carmelina Castellino sagte.

In Äthiopien leben die beiden Knaben bei ihren allein erziehenden Müttern. Diese seien in grosser Sorge, sagte Castellino. Man stehe in ständigem Kontakt.

Laut Krüsi gingen nach einer am Montag ausgesandten Vermisstmeldung zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung ein.

Suche in der ganzen Schweiz

Die beiden Äthiopier sollen im Appenzellerland, in der Stadt St. Gallen und am Bodensee gesehen worden sein. Laut Krüsi wird derzeit in der ganzen Schweiz nach den Knaben, die keine Papiere haben, gesucht.

Im Jugendcamp "Play for Peace" weilten in den vergangenen zwei Wochen 200 benachteiligte Kinder aus aller Welt im Kinderdorf Pestalozzi Trogen.

In Sport und Spiel und in Workshops lernten sie ihre eigene Kultur kennen, Neues entdecken und Fremdes akzeptieren. Die Kinder wurden in ihrer Heimat auf das Jugendcamp vorbereitet.

Beitrag zum Jahr des Sports

"Play for Peace" wurde getragen von der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und alt Bundesrat Adolf Ogi, Sonderberater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden.

Das Jugendcamp war ein Beitrag der Schweiz zum UNO-Jahr des Sports.

(rr/sda)