Kinderrechte im Kongo werden eklatant verletzt

publiziert: Mittwoch, 21. Jun 2006 / 10:00 Uhr

New York - Im Kongo werden die Rechte der Kinder nach einem Bericht von UNO- Generalsekretär Kofi Annan weiterhin auf teils eklatante Weise verletzt.

Kinder werden häufig von bewaffneten Truppen rekrutiert.
Kinder werden häufig von bewaffneten Truppen rekrutiert.
Obwohl es seit 2005 gewisse Fortschritte gegeben habe, dauerten die Verletzungen der Rechte von Kindern im Kongo an, und diese blieben in der Mehrheit der Fälle ungesühnt, heisst es in dem Bericht an den UNO-Sicherheitsrat, der am Dienstag (Ortszeit) in New York vorgestellt wurde.

Solche Verletzungen seien unter anderem die Rekrutierung von Kindern in bewaffneten Truppen, Entführungen, sexueller Missbrauch, Morde, Verstümmelungen und Angriffe auf Schulen. Besonders stark betroffen sind dem Bericht zufolge die nördlichen Unruheprovinzen Katanga, Ituri und Nord-Kivu.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte im vergangenen Jahr in seiner Resolution 1612 die Einsetzung von Beobachtermissionen beschlossen, die regelmässig über die Situation von Kindern in elf Kriegsgebieten weltweit berichten sollten.

Erster Bericht der Beobachter

Der Länderbericht zum Kongo über die Entwicklung vom Juli 2005 bis zum Mai 2006 ist der erste, der dem Gremium vorgestellt wurde. In dem Bericht ruft Annan zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung aller Kinder auf, die noch zum Dienst in der Armee oder anderen bewaffneten Gruppen gezwungen werden. Die Regierung in Kinshasa müsse zudem die Verantwortlichen für Verbrechen an Kindern konsequent bestrafen.

Nach UNO-Angaben sterben weltweit jährlich zwei Millionen Kinder bei bewaffneten Konflikten.

Im Kongo sollen Ende Juli die ersten demokratischen Wahlen stattfinden. Der Urnengang wird von einer EU-Mission gesichert.

(ht/sda)

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