Kindsmörderin vor Gericht

publiziert: Montag, 5. Sep 2005 / 13:51 Uhr

Sarnen - Die Mutter, die 2003 im Kanton Obwalden ihre beiden Kinder von der Hohen Brücke geworfen hat, muss sich seit heute in Sarnen vor dem Kantonsgericht verantworten.

Zur Entlastung der Mutter argumentiert die Verteidigung, sie habe nicht aus Egoismus gehandelt.
Zur Entlastung der Mutter argumentiert die Verteidigung, sie habe nicht aus Egoismus gehandelt.
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Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die Parteivorträge sind für Dienstag angesetzt. Die Staatsanwältin fordert laut Anklageschrift zehn Jahre Zuchthaus wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung bei einer in mittlerem Mass verminderten Zurechnungsfähigkeit. Zudem soll die Frau, die sich auf freiem Fuss befindet, ihre Psychotherapie fortsetzen.

100 Meter Absturz

Das Drama passierte am frühen Morgen des 17. März 2003. Die im Kanton Luzern wohnhafte, heute 42-jährige Frau warf damals ihren vierjährigen Sohn und ihre zweijährige Tochter von der Hohen Brücke an der Gemeindegrenze von Kerns und Sachseln in die 100 Meter tiefer fliessende Melchaa. Danach stellte sie sich der Polizei.

Die Angeklagte plante die Tat über mehrere Tage. Sie verkaufte ihr Auto, löste ihre Konten auf und verschickte Abschiedsbriefe. Zudem kaufte sie Beruhigungsmittel, um die Kinder zu betäuben. Auf der Hohen Brücke trank sie sich Mut an und rief ihren Gatten an.

Vorsätzliche Tötung oder Mord?

In der Anklageschrift wird die Tat als vorsätzliche Tötung an der Grenze zu Mord qualifiziert. Die Frau habe die Tat minutiös geplant, doch habe sie weder krass egoistisch noch kaltblütig gehandelt.

Die Staatsanwältin geht davon aus, dass die Mutter den Kindern in den Tod folgen wollte, sich aber nicht mehr traute. Allerdings spricht sie nicht von einem klassischen versuchten Mitnahmesuizid, bei dem der eigene Tod im Zentrum stehen würde.

Laut Anklageschrift war die Frau von einem «zerstörerischen Rachegedanken» gegenüber ihrem Ehemann gesteuert. Dieser hatte sie verlassen und gekränkt, und diesem gab sie für die Tat die Schuld. Die Angeklagte erklärte aber auch, sie habe mit ihren Kinder in eine bessere Welt flüchten wollen.

(bsk/sda)

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