Kirgistans Präsident bietet Gespräche an

publiziert: Montag, 21. Mrz 2005 / 15:06 Uhr / aktualisiert: Montag, 21. Mrz 2005 / 17:57 Uhr

Bischkek - Angesichts der anhaltenden gewaltsamen Proteste gegen die Parlamentswahl hat sich der kirgisische Präsident Askar Akajew zum Dialog mit der Opposition bereit erklärt. Doch die Annullierung der Wahl stehe nicht zur Debatte.

Der kirgisische Präsident Akajew versucht, die Lage zu entspannen.
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Der Dialog solle dazu beitragen, die Lage im Land zu stabilisieren, sagte ein Sprecher Akajews im kirgisischen Fernsehen. Die Ereignisse im Süden des Landes könnten sonst "unvorhergesehene Folgen" haben.

Ein Regierungsvertreter schränkte gegenüber dem Radiosender "Echo Moskwy" jedoch ein, die kirgisische Regierung sehe zur Zeit kein Thema für Gespräche. Akajew warnte bereits mehrfach vor einer "Revolution" nach ukrainischem Vorbild, die zum Bürgerkrieg führen könne.

Strategische Besetzungen

Erneut besetzten hunderte Demonstranten in der Stadt Osch das Gebäude der Regionalverwaltung, zwei Polizeistationen sowie den Flugplatz, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete. Am Sonntagabend hatte die Polizei das Gebäude der Regionalverwaltung gewaltsam geräumt.

Dutzende Demonstranten wurden festgenommen, rund 30 Menschen wurden verletzt. Angaben eines Oppositionsführers, wonach vier Menschen später im Spital ihren Verletzungen erlagen, wurden von einem anderen Oppositionsvertreter dementiert.

Auch in der Stadt Dschalalabad hielten Oppositionelle weiter den Sitz der Regionalverwaltung besetzt. Rund 3000 Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung Akajew. In Dschalalabad war es am Sonntag ebenfalls zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.

Ruhe in Hder auptstadt

Bislang konzentrierte sich der Protest gegen die Regierung auf den Süden des Landes. In der Hauptstadt Bischkek blieb es bisher eher ruhig. Am Freitag hatten sich lediglich knapp hundert Menschen versammelt, um gegen das Wahlergebnis zu demonstrieren.

Der Führer der oppositionellen Volksbewegung Kirgistans, Kurmanbek Bakijew, forderte Akajew auf, Gespräche über einen Rücktritt aufzunehmen. Die Opposition wirft den Behörden vor, die Ergebnisse der Wahlen vom 27. Februar und 13. März zugunsten der Regierung gefälscht zu haben.

Bei den auch international umstrittenen Wahlen hatte die Opposition nur sechs der 75 Parlamentssitze erhalten.

(sl/sda)

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