Klare Vorgabe gegen Kasachstan

publiziert: Dienstag, 3. Mai 2005 / 08:02 Uhr

Nach der verpassten Kür gegen Tschechien zum Auftakt der Vorrunde beginnt für die Schweizer an der WM in Wien heute die Pflicht.

Von Martin Plüss wird gegen Kasachstan einiges erwartet.
Von Martin Plüss wird gegen Kasachstan einiges erwartet.
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Gegen den Deutschland-Bezwinger Kasachstan (16.15 Uhr/SF 2) sind im Kampf um die Zwischenrunden-Qualifikation zwei Punkte gefordert. Ein Spaziergang wird dies aber nicht.

Die Stimmung im Schweizer Team war bei der mittäglichen Trainingseinheit gut, das 1:3 gegen Tschechien kein Thema mehr. Alle sind sich bewusst, dass heute gegen Kasachstan das erste von zwei aufeinander folgenden Schlüsselspielen ansteht.

Geduld ist gefragt

Captain Mark Streit kennt das Erfolgsrezept: "Solche Spiele basieren auf der Geduld. Wir müssen defensiv im System bleiben und unsere Geschwindigkeit ausnützen. Gleichzeitig müssen wir aber aufpassen, dass wir nicht in Konter laufen."

Der Schweizer Coachingstaff hat die unterhaltsame Partie zwischen Deutschland und Kasachstan live im Stadion verfolgt und sich anschliessend auch noch per Video genauer informiert.

A Ralph Kruegers Kurzfazit zum heutigen Widersacher fiel sehr klar aus: "Sie haben etwa so gespielt, wie wir das erwartet haben. Sie lassen immer alle vier Blöcke durchlaufen, und mit Ausnahme des Goalies (Kolesnik, Red.) haben sie keinen einzelnen Spieler, der sich abhebt. Aber wir müssen alle respektieren."

Russische Schule

Die zentralasiatische Nation spielt ähnlich wie die übrigen Teams aus der ehemaligen Sowjetunion und hat ihre Stärken klar im spielerischen Bereich. Hohes Tempo, wie es die Schweizer gehen können, bereitet ihnen aber erfahrungsgemäss oft grosse Probleme, vor allem den vielen älteren Spielern geht bisweilen der Schnauf aus.

Kruegers Vorgabe ist denn auch klar: "Sie spielen ähnlich wie Weissrussland, Lettland oder die Ukraine. Wir müssen mit mehr Aggressivität und Tempo spielen als die Deutschen und weniger Strafen kassieren als gegen Tschechien."

Katastrophales Eis

Die Schweiz trainierte gestern in der in einem anderen Stadtteil gelegenen Albert-Schultz-Halle. Das Heimstadion der Vienna Capitals dient seit gestern als Trainingsstätte, weil das gebeutelte Eis in der Stadthalle nicht noch mehr Einheiten zulässt.

Über das schlechte Eis mögen sich die Schweizer indes nicht lange aufhalten. Streit: "Das Eis ist katastrophal, und es ist schade, dass dies an einer WM passiert. Aber es ist ja für beide Teams gleich."

Unterschätzung mit Folgen

Ein Unterschätzen des Widersachers heute könnte fatale Konsequenzen haben, Kasachstan befindet sich im Aufwind. Schon im Vorjahr verlor Kasachstan nur knapp 2:4 gegen Deutschland und sicherte sich bei der Premiere den Klassenerhalt, heuer liessen sie sich in der Olympia-Qualifikation von einer 0:4-Startniederlage gegen Österreich nicht unterkriegen und lösten die Tickets für Turin mit Siegen gegen die Ukraine (2:1) und Frankreich (1:0).

Coach Nikolai-Ivanowitsch Mischagin glaubt, dass sein Team vor allem punkto Erfahrung zugelegt hat: "Letztes Jahr war dies auf dieser Stufe neu für uns. Jetzt wissen wir schon, wie das alles abläuft, und haben zum Beispiel auch Videoaufnahmen von den Gegnern gesehen."

Kasachische Fortschritte

Neun Kasachen spielen für Torpedo Ust-Kamenogorsk, den Serienmeister, und holten erst vor etwas mehr als einer Woche den Titel, nachdem der Klub vorgängig in der zweithöchsten russischen Liga Rang 4 erreicht hatte. Weitere 14 Spieler verdienen ihre Brötchen in Russland, unter ihnen die unverwüstlichen Koreschkow-Brüder Alexander und Jewgeni.

Die langjährigen Stars von Metallurg Magnitogorsk gehen nun zwar getrennte Wege (Tscheljabinsk/Tscherepowets), sind aber weiter unersetzlich: "Sie sind die Lichtgestalten des kasachischen Eishockeys", schwärmte Mischagin am späten Montagabend via Dolmetscherin gegenüber einigen Schweizer Journalisten.

Der Trainer der Nationalmannschaft und von Ust-Kamenogorsk, der zuletzt einige junge Spieler ins eher überalterte Team eingebaut hat, sieht es als grossen Vorteil, dass er viele seiner Spieler so häufig zur Verfügung hat wie früher Viktor Tichonow im ZSKA Moskau: "Die Spieler sind aus der selben Stadt, aus der selben Mannschaft und aus der selben Garderobe. Das ist wunderbar."

Topspieler aus Kasachstan

Kasachstan hat zwar gemäss IIHF-Statistik nur gerade 1800 lizenzierte Spieler und 7 Eishallen, hat aber dafür schon einige Topspieler hervor gebracht: Jewgeni Nabokow und Nik Antropow wanderten aus der Gegend des Hochlands von Alma Ata aus, um Nordamerika zu erobern.

Nachdem Kasachstan nun schon einen gewaltigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hat, ist Mischagins Hunger für den weiteren Turnierverlauf noch nicht gestillt: "Die Schweizer müssen gewinnen, für uns wäre ein Unentschieden auch okay. Und danach wollen wir auch gegen die Tschechen gut aussehen."

(Marco Keller, Wien/Si)

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