Klatten-Erpresser zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

publiziert: Montag, 9. Mrz 2009 / 13:52 Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Mrz 2009 / 14:33 Uhr

München - Wegen Betrugs und Erpressung der BMW-Grossaktionärin Susanne Klatten und dreier weiterer Frauen ist ein Schweizer in München zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht befand ihn des Betruges, versuchten Betruges und versuchter Erpressung für schuldig.

Der Erpresser der deutschen Multi-Milliardärin Susanne Klatten musste sich vor Gericht verantworten.
Der Erpresser der deutschen Multi-Milliardärin Susanne Klatten musste sich vor Gericht verantworten.
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Das Urteil wurde überraschend bereits kurz nach Prozessauftakt verkündet, nachdem der Angeklagte ein Geständnis abgelegt hatte. Das Gericht konnte so weitgehend auf die Befragung von Zeugen verzichten, wie der Vorsitzende Richter Gilbert Wolf sagte.

Der 44-Jährige hatte bereits zum Prozessauftakt ein Geständnis abgelegt. Die Anklage treffe «im Kern» zu, liess er durch seinen Verteidiger erklären. Demnach ergaunerte er mit erfundenen Geschichten von seinen Geliebten insgesamt 9,4 Millionen Euro, davon alleine sieben Millionen Euro von Klatten.

Der Angeklagte gestand ausserdem, dass er seine Opfer mit Bildern von den intimen Treffen erpressen wollte. Alleine von Klatten verlangte er seinem Geständnis zufolge 49 Millionen Euro. Der Schweizer sagte, er bedaure seine Taten «zutiefst». Er entschuldige sich «hier in aller Öffentlichkeit gegenüber den geschädigten Damen».

Mit dem Urteil blieb die Kammer unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die neun Jahre Haft verlangt hatte. Als strafmildernd sah das Gericht das umfassende Geständnis des Angeklagten an. Als ebenfalls strafmildernd wertete das Gericht, dass der Verurteilte voraussichtlich die volle Strafe absitzen muss.

Denn es sei zu vermuten, dass er weiter Zugriff auf die verschwundene Beute habe. Der Schweizer betrog und erpresste die vier vermögenden Frauen laut Anklage um insgesamt 9, 4 Millionen Euro (rund 14 Millionen Franken).

(smw/sda)

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Erpresser-antwort
ob die Geschichte mit dem Unfall erfunden, oder wahr war, sie haben ihm das Geld geschenkt. Wieso soll er das jetzt wieder hergeben?
Sollten die Damen sich aber erpressen haben lassen und daraufhin gezahlt haben, wäre das eine andere Geschichte.
Der deal zwischen den Parteien war, daß die Damen das Geld nicht zurückfordern, das sie ihm angeblich auf seine Erpressung hin bezahlt hatten, dafür nimmt er alle Schuld auf sich. Keine dreckige Wäsche in aller Öffentlichkeit, bei der so manch süffisantes Geschichtchen ans Tageslicht gekommen wäre, keine Streiterein um die Beweise, wieviel, wann und wo geschenkt war oder erpresst.
Dieser Vorfall zeigt, daß Reichtum offensichtlich nicht glücklich macht, sich die Frauen verzweifelt nach ein bißchen Zuneigung sehnten, die er ihnen geben konnte und ihnen dafür kein Preis zu hoch war. Psychotherapeuten kosten ja auch nicht wenig. Viele andere Wellnesshotels zu guter letzt wären jetzt gerne auch ein "Linserhof". Eigentlich hat dieser Fall allen Beteiligten nur Gutes gebracht. grins
Erpresser
Man müsste mal ein Urteil so fällen: Sechs Jahre, sofern er mithilft, den Verbleib der Beute zu klären. Andernfalls zwölf Jahre. Denn dass er keine Ahnung hat, wo das viele Geld geblieben ist, glaubt ja niemand wirklich. Und für so viele Millionen, welche man dann einfach aus einem Versteck holen kann, würde sich manch einer für sechs Jahre "einlochen" lassen.
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