Klonpionier fälschte Forschungsarbeiten

publiziert: Freitag, 23. Dez 2005 / 08:04 Uhr / aktualisiert: Freitag, 23. Dez 2005 / 08:35 Uhr

Seoul - Der südkoreanische Klonpionier Hwang Woo Suk hat seine als bahnbrechend gefeierten Arbeiten in der Stammzellforschung grossteils manipuliert.

Der als Klonpionier gefeierte Forscher Hwang Woo-suk.
Der als Klonpionier gefeierte Forscher Hwang Woo-suk.
7 Meldungen im Zusammenhang
Nach einem Bericht einer neunköpfigen Untersuchungskommission der Nationaluniversität in Seoul waren neun von elf Stammzellkulturen eine vorsätzliche Fälschung. Lediglich zwei Stammzelllinien hätten zum Stichtag 15. März existiert, als die wissenschaftliche Arbeit Hwangs dem Fachjournal «Science» vorgelegt worden sei.

Die Überprüfung der Arbeiten von Hwang habe ergeben, dass es sich nicht um einfache Fehler, sondern um absichtliche Manipulationen gehandelt habe, hiess es im vorläufigen Untersuchungsbericht. Hwang trage eine grosse Verantwortung, auch wenn das Ausmass seiner direkten Beteiligung an den Manipulationen noch unklar sei.

Nicht identische Stammzellen

Hwang hatte in einer wissenschaftlichen Publikation behauptet, die elf Stammzellenlinien seien genetisch identisch mit ihren Spendern. Hwang und sein Team hatten erklärt, Stammzellenlinien aus geklonten menschlichen Zellen gewonnen zu haben.

Die Erzeugung von geklonten Stammzellen mit dem Erbgut kranker Menschen wurde als ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Anwendung des therapeutischen Klonens für künftige Therapien bewertet.

Umstrittene Stammzellspenden

Die Seouler Nationaluniversität, an der Hwang arbeitet, hatte eine Expertenkommission zur Untersuchung der Stammzellforschung Hwangs eingesetzt. Der Wissenschaftler, der bereits im November wegen der Verwendung umstrittener Stammzellspenden in die Kritik geraten war, hatte selbst um die Überprüfung gebeten.

Auch ein ehemaliger Mitarbeiter Hwangs hatte im koreanischen Fernsehen behauptet, dass es sich bei neun der elf in «Science» beschriebenen Stammzellkulturen um Fälschungen gehandelt habe. Die Echtheit der beiden anderen sei zweifelhaft, sagte Roh Sung Il vom MizMedi-Krankenhaus, das Hwangs Team mit Eizellspenden versorgt hatte.

Manipulation eingeräumt

Hwang selbst habe ihm gegenüber die Manipulation von Daten für die Publikation in «Science» eingestanden. Im vergangenen Jahr war es Hwangs Team als erstem in der Welt gelungen, einen menschlichen Embryo zu klonen und daraus Stammzellen zu gewinnen.

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Hwang Woo Suk wurde in Südkorea zum Nationalhelden - damit ist es endgültig vorbei.
Seoul - Der Skandal um den Klonforscher Hwang Woo Suk geht in eine weitere Runde: Die Kommission, die Hwangs Forschungen unter die Lupe nimmt, hat keinen Beweis gefunden, ... mehr lesen
Washington - Ein solches Ende war für «Science» unvorstellbar: Als der volle Umfang des Skandals um den südkoreanischen Klonforscher Hwang Woo Suk bekannt wurde, herrschte bei dem renommierten Wissenschaftsjournal betretenes Schweigen. mehr lesen 
Der umstrittene südkoreanische Klon-Forscher Hwang Woo Suk hat die Ergebnisse seiner Stammzellenforschung gefälscht. Ein in «Science» im Mai publizierter Artikel enthielt «wissentliche Fälschungen». mehr lesen 
New York - Zwei neue Verfahren, die ... mehr lesen
Stanford-Professor William Hurlbut sieht in den neuen Verfahren auch ethische Probleme.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bei einer Labormaus konnte neues Fell aus Stammzellen hergestellt werden.
Lausanne - Einer Forschergruppe ... mehr lesen
Soeul - Einem südkoreanischen ... mehr lesen
Das klonen von Hunden galt bisher als sehr schwierig.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Es sind 216 Millionen Veränderungen einzelner Aminosäuren möglich.
Es sind 216 Millionen Veränderungen einzelner Aminosäuren ...
Seltene Krankheiten sind oft schwer zu diagnostizieren, da sie nur wenige Menschen betreffen und die Symptome variieren können. Eine neue Software namens AlphaMissense soll Ärzten dabei helfen, solche Krankheiten schneller und genauer zu erkennen. Die Software nutzt künstliche Intelligenz (KI), um die genetischen Ursachen von seltenen Krankheiten zu analysieren und mögliche Therapien vorzuschlagen. mehr lesen 
Prof. Ofer Bergman von der Bar-Ilan Universität in Israel hat in drei Studien eine faszinierende Entdeckung gemacht: In der Ära des ... mehr lesen  
Unbegrenzte Verfügbarkeit von Musik verringert den Hörgenuss.
Das Team im Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie der Universität Bonn: (von links) Annika Krüger, Prof. Dr. Tanja Schneider, Dr. Stefania De Benedetti und Dr. Fabian Grein.
Apotheke & Pharma News Kooperation aus Uni Bonn, den USA und den Niederlanden knackt die Wirkweise des Clovibactins  In einem vielversprechenden Durchbruch haben Forscher:innen ein neues Antibiotikum namens Clovibactin entdeckt. Es weist ... mehr lesen  
Neurowissenschaftler der University of California, Berkeley, haben zum ersten Mal ein erkennbares Lied aus Gehirnaufzeichnungen rekonstruiert. Die Studie, die in der Fachzeitschrift PLOS Biology veröffentlicht wurde, könnte neue Wege zur Verbesserung der Kommunikation bei Menschen mit Sprachstörungen eröffnen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 13°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Basel 14°C 19°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
St. Gallen 12°C 13°C anhaltender Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Bern 13°C 18°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt sonnig
Luzern 14°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
Genf 14°C 20°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 20°C 20°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten