Koalitionsparteien schönten Wikipedia-Artikel

publiziert: Donnerstag, 30. Aug 2007 / 17:32 Uhr

Wien - Österreichs Regierungsparteien haben offenbar versucht, ihr Ansehen per Wikipedia aufzupolieren. Danach sind Vertreter der Sozialdemokraten und der Volkspartei seit Jahren damit beschäftigt, die sie betreffenden Einträge im Internet-Lexikon zu schönen.

Kritische Links über Ferrero-Waldner wurden kurzerhand eliminiert.
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Gleichzeitig schwärzen sie die Konkurrenz an, wie österreichische Medien berichteten. Beide Parteien bestritten zwar, solche Manipulationen gezielt geplant zu haben. Allerdings, so hiess es, könne so was «schon mal vorkommen».

Ein Wikipedia-Sprecher rät den Parteien, ihre eigenen Einträge überhaupt nicht zu bearbeiten. Er warnte zudem vor «blindem Vertrauen» in Wikipedia.

Enthüllt wurden die Manipulationen mit Hilfe eines neuen Recherche-Werkzeugs, dem «Wikipedia-Scanner», mit dessen Hilfe die so genannten IP-Adressen der Computer der Autoren zurückverfolgt werden können.

«Permenenter Aufwind»

Den Berichten zufolge wurde von Servern aus der SPÖ-Zentrale etwa schon 2005 versucht, kritische Passagen aus dem Porträt des Parteichefs und heutigen Kanzlers Alfred Gusenbauer zu streichen, so etwa der Satz: «Auch in den auf die Nationalratswahl 2002 folgenden Jahren konnte Gusenbauer nur bedingt positiv auffallen.»

Als dies misslang, ergänzte man den Text mit dem Satz: «Seit der Nationalratswahl 2002 befindet sich die SPÖ im permanenten Aufwind, hat alle Wahlen gewonnen und liegt konstant in allen Umfragen vor der ÖVP.»

Links verschwinden lassen

Die österreichische Volkspartei (ÖVP) überarbeitete demnach von Computern in ÖVP-nahen Firmen eifrig die eigene Parteigeschichte.

Im Präsidentschaftswahlkampf 2004 liess sie zum Beispiel kritische Links aus dem Wikipedia-Eintrag ihrer Kandidatin Benita Ferrero-Waldner «verschwinden». Möglich wurden diese Manipulationen, weil Wikipedia grundsätzlich die freie Bearbeitung von Texten erlaubt.

(ht/sda)

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