Koalitionsverhandlungen in Israel stocken

publiziert: Montag, 20. Dez 2004 / 11:43 Uhr

Jerusalem - Die Koalitionsverhandlungen zwischen der israelischen Regierungspartei Likud mit der oppositionellen Arbeitspartei sind ins Stocken geraten. Die Unterzeichnung einer Vereinbarung war für Sonntag erwartet worden.

Arbeitspartei-Chef Schimon Peres forderte für sich den Posten des stellvertretenden Ministerpräsidenten, den derzeit Ehud Olmert, ein enger Vertrauter von Regierungschef Ariel Scharon innehat.

Wir verdienen eine angemessene Vertretung in den Fragen, die uns betreffen, sagte Peres vor Journalisten. Olmert sagte, Scharon habe mit Nachdruck ausgeschlossen, dass der Posten nicht mit einem Likud-Mitglied besetzt werde. Parteivertreter versuchten in neuen Gesprächen einen Kompromiss zu finden.

Der 81-jährige Friedensnobelpreisträger Peres hat 2001 in einem von Scharon geführten Kabinett der nationalen Einheit mitgearbeitet und gehört zu den grössten Befürwortern eines Beitritt seiner Partei zur jetzigen Regierung. Die Arbeitspartei unterstützt Scharons Plan eines einseitigen Rückzugs aus dem palästinensischen Gaza-Streifen.

Ein Bündnis mit den Mitte-Links-Kräften im Land könnte auch Gespräche mit der neuen palästinensischen Führung fördern, die Anfang des neuen Jahres gewählt wird. Scharon hat im Juni Koalitionspartner gefeuert, die seinen Gaza-Kurs nicht mitgetragen haben.

(fest/sda)

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