Köbi Kuhn sah starken Adebayor am Afrika-Cup

Die 0:2- Niederlage gegen Kamerun hat Köbi Kuhn im Stadion von Kairo gesehen. «Wenn Togo an der WM so spielt wie am Afrika-Cup gegen Kamerun, haben wir sicher nicht viel zu befürchten», sagte Nationalcoach Köbi Kuhn am Morgen nach dem Spiel, das er zusammen mit seinem Assistenten Michel Pont im schwach besetzten Military Stadium von Kairo verfolgte. Doch Kuhn ist sachlich und vorsichtig genug, um die «Eperviers», wie die Spieler aus Togo genannt werden, im Hinblick auf das WM-Spiel vom 19. Juni in Dortmund nicht zu unterschätzen. «Wer den afrikanischen Fussball beobachtet, weiss, dass die Leistungen von einem Spiel zum anderen verschieden sein können wie Tag und Nacht.»

Bei der ersten Spionage des WM-Gegners hat Kuhn aber doch ein paar neue Erkenntnisse gewonnen. Bevor er nach Ägypten geflogen ist, wusste er, dass Emmanuel Adebayor ein gefährlicher Stürmer sein kann («Er war im Angriff völlig alleine. Aber er ist körperlich stark, gegen ihn müssen wir 90 Minuten lang konzentriert sein.») und dies zumindest in einer Szene andeutete; kurz nach der Pause kam Adebayor quasi aus dem Nichts zu einer Chance und hätte Togo gegen den Favoriten beinahe in Führung geschossen. Kuhn wusste auch, dass Yao Aziawonou von den Young Boys ein bewährter Akteur in der Super League ist.

Fabelhafte Strafraumbeherrschung

Nach dem 36-stündigen Abstecher an den Nil weiss Kuhn nun, dass im Team aus Schwarzafrika noch mehr Spieler mit gewissem Potenzial stehen. «Der Torhüter (Kossi Agassa von Metz -- Red.) war sehr stark. Er ist schnell und gross und hat eine fabelhafte Strafraumbeherrschung. Und auf den Seiten im Mittelfeld haben mich Senaya Junior von YF Juventus und Maman (von Metz -- Red.) beindruckt.»

Kuhn hat vor der Partie Togos gegen Kamerun auch das Spiel Kongo - Angola gesehen und erkannt, dass Togo diesen beiden Equipen taktisch überlegen ist. Ohnehin will Kuhn die Togolesen trotz des frühen Scheiterns am Afrika-Cup als valablen Gegner an der WM nicht abschreiben. «Solange die Partie auf der Kippe war, hat Togo gut mitgehalten und ist eigentlich kompakt gestanden. Zudem ist das Gefälle innerhalb des Teams nicht so gross, wie ich es erwartet hatte. Letztlich hat eigentlich Eto´o den Unterschied für Kamerun ausgemacht. Und Kamerun ist ja keine so schlechte Mannschaft.»

(ht/sda)