Berlin - Deutschland will die Erinnerung an die systematische Vernichtung der Juden unter dem NS-Regime lebendig halten. Bundespräsident Horst Köhler versprach am Holocaust-Gedenktag, dass die Geschichte nicht zum Museum werden solle.
Der deutsche Bundespräsident gedachte heute offiziell der Opfer des Nationalsozialismus. Weltweit wird seit 2006, in Deutschland seit 1996 am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Das Datum ist gewählt worden, weil am 27. Januar 1945 die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden waren.
In besonderer Verantwortung zu Israel
Unter dem Beifall der Zuhörer nannte Köhler es eine Schande, dass diese Orte jüdischen Lebens von der Polizei «vor alten und neuen Extremisten» geschützt werden müssten: «Wer sie angreift, greift uns alle an.»
Deutschland steht nach seinen Worten mit seiner Geschichte in besonderer Verantwortung für Israel. Dessen Bürger müssten in sicheren Grenzen frei von Angst und Gewalt leben können. Zugleich müsse das palästinensische Volk in einem lebensfähigen Staat seine eigene Zukunft finden.
Jüdischer Zentralrat beleidigt
Der Zentralrat der Juden blieb der Gedenkstunde mit der Begründung fern, seine Vertreter auf der Zuschauertribüne seien in den vergangenen Jahren nie persönlich begrüsst worden.
Auch in anderen Ländern wurde des Holocausts gedacht. Polen beging den Gedenktag mit einer Reihe von Veranstaltungen. In Auschwitz gab es einen Gottesdienst und in Warschau wurde mit einer Kranzniederlegung der Opfer des Aufstands im Warschauer Ghetto gedacht.
(fest/sda)
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