Kofi Annan besucht Sudan und Tschad

publiziert: Mittwoch, 30. Jun 2004 / 13:06 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 30. Jun 2004 / 16:12 Uhr

Khartum - UNO-Generalsekretär Kofi Annan ist in Sudan eingetroffen. Er will sich vor Ort für Frieden in der westlichen Region Darfur einsetzen.

Kofi Annan versucht, in der Krisenregion zu vermitteln.
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Vor seiner Abreise hatte er von der Regierung in Khartum verlangt, diese solle die regierungstreue Dschandschawid-Miliz von Angriffen auf die Bevölkerung abhalten und humanitäre Hilfe erleichtern.

Es sei Pflicht der Regierung, ihre Bürger zu schützen, sagte Annan in Doha. Wenn sie dazu nicht fähig oder willens sei, müsse die internationale Gemeinschaft handeln. In Khartum wollte Annan auch US-Aussenminister Colin Powell treffen, der bereits am Dienstagabend in der sudanesischen Hauptstadt angekommen war.

Powell drohte Sudan mit UNO-Sanktionen, sollte sie nicht sofort gegen die humanitäre Krise vorgehen. Nach einem Treffen mit Präsident Omar Beschir forderte er Sudans Zentralregierung zu Friedensverhandlungen mit den Rebellen in Darfur auf. Baschir beteuerte, er wolle die Lieferung von Hilfsgütern ermöglichen.

Annan wollte auch in die Krisenregion Darfur reisen, bevor er am Freitag das Nachbarland Tschad besucht, das eine Vermittlerrolle im Darfur-Konflikt hat und rund 120 000 sudanesische Flüchtlinge beherbergt.

Der tschadische Präsident Idriss Deby drohte Sudan mit Konsequenzen, sollten sich die Milizen dem Staatsgebiet des Tschad nicht fernhalten. Er wünsche zwar keinen bewaffneten Konflikt, sagte er in N´Djamena. Notfalls müsse sein Land aber die notwendigen Mittel zum Schutz der Flüchtlinge und der an der Grenze lebenden Tschader ergreifen.

Die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hatte am Dienstag nach einer fünftägigen Reise in Sudan der internationalen Gemeinschaft und der Regierung des Sudans vorgeworfen, sie täten zu wenig gegen die humanitäre Katastrophe. Die Lage vor Ort sei schockierend.

(fest/sda)

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