Acht Tage vor Wahlen getötet

Kolumbianische Abgeordnete vor Wahl erschossen

publiziert: Sonntag, 3. Mrz 2002 / 17:05 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 3. Mrz 2002 / 19:47 Uhr

Bogota - Acht Tage vor den Parlamentswahlen in Kolumbien ist die Abgeordnete Martha Daniels von Unbekannten erschossen worden. Daniels beabsichtigte nicht, bei den Wahlen am kommenden Sonntag zu kandidieren.

Kolumbien: Abgeordnete wurden acht Tage vor der Wahl erschossen.
Kolumbien: Abgeordnete wurden acht Tage vor der Wahl erschossen.
Die Parlamentarierin der oppositionellen liberalen Partei sei bei dem Ort Zipacón nahe der Hauptstadt Bogota mit Schusswunden tot aufgefunden worden, berichteten nationale Medien. Auch ihr Leibwächter und zwei weitere Begleiter seien erschossen worden, hiess es.

Die Behörden schlossen nach einem Bericht des Radiosender «Caracol» nicht aus, dass Rebellen der marxistischen «Revolutionären Streitkräfte» (FARC) hinter der Tat stecken könnten.

Die kolumbianische Regierung hatte vor eineinhalb Wochen nach der Entführung eines Senators die Friedensgespräche mit den FARC-Rebellen ausgesetzt. Kurz darauf verschleppten FARC-Guerilleros die unabhängige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt.

Sie hatte versucht, auf dem Landweg in die frühere Rebellenzone im Süden des Landes zu fahren, nachdem Präsident Andrés Pastrana deren Rückeroberung angeordnet hatte. Weitere fünf Parlamentarier befinden sich als Geiseln in den Händen der FARC.

Seit dem Ende der Friedensgespräche liefert sich die linksgerichtete Guerilla Kämpfe mit der Armee. Die FARC zielt dabei vor allem auf die Zerstörung von Versorgungseinrichtungen und Telekommunikationsnetzen.

(kil/sda)

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