Kommentar: Der Ball liegt bei Federer

publiziert: Montag, 20. Sep 2010 / 10:55 Uhr
Roger Federer.
Roger Federer.

Eines vorneweg: Falls Roger Federer am US Open einen Matchball gegen Novak Djokovic verwertet hätte, hätten sich kaum Diskussionen um Federers Absage für das Schweizer Davis-Cup-Team ergeben. Dann hätte er erst am Dienstag abreisen können, was einen Einsatz im fernen Zentralasien logistisch schwierig und gesundheitlich fragwürdig gemacht hätte.

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Auch so gab es Gründe für die Absage. Federer verbrauchte in den letzten Monaten viel mentale und physische Energie, um aus der Baisse zu finden, die sich in Wimbledon akzentuiert hatte. Dass er nach einem Majorturnier, das für ihn aufgrund von Erfolgen und Verpflichtungen stets stressig verläuft, nur müde ist, kann nachvollzogen werden.

Weniger nachvollziehbar ist die Tatsache, dass Federer erneut alle im Ungewissen liess, was schon mehrfach die Vorbereitung der übrigen Beteiligten erschwert hat. Generell ist es für Swiss Tennis bei Heimspielen kaum möglich, einen Austragungsort ideal zu wählen, weil die Organisation mit Federer x-fach grösser und kostenintensiver wird als ohne ihn. Hinzu kommen vereinzelt technische Aspekte: In Astana war es für Marco Chiudinelli nicht ideal, dass er erst am Mittwoch vom Ersatzspieler zum Fixstarter befördert wurde.

Alles bleibt möglich

Ist nun, wie viele orakeln, der «Traum ausgeträumt»? Keinesfalls, falls Federer bereit ist, dem Davis Cup noch einmal, wie im Anfangsstadium seiner Karriere, Priorität einzuräumen. Falls das gesamte Team Federer hundertprozentig ja sagt, bleibt alles möglich.

Dass Verbandspräsident René Stammbach nach der latenten Ungewissheit eine klare Aussage Federers will, ist legitim. Federer würde für alle ein wichtiges Zeichen setzen: für die auch nicht mehr blutjungen Teamkollegen, die teilweise ihre Karriere auf den Davis Cup ausrichten, für den Verband, der weiterhin guten Gewissens investieren könnte, und für sich selber.

Wer den eigentlich klassischen Teamplayer kennt, kann sich nicht vorstellen, dass er einmal aufhören wird, ohne ernsthaft den Titel angestrebt zu haben. Der Reize sind zu viele: Höchstens ein Major- oder ein Olympia-Endspiel sind punkto Emotionen vergleichbar mit einem Davis-Cup-Erfolgslauf, der auch landesweit grosse Euphorie auslösen würde. Dass er Erfolg und Emotionen mit seinen Freunden Lüthi, Chiudinelli, Allegro, Lammer und Wawrinka, der in diesem Jahr zweimal trotz ungünstigster persönlicher Vorzeichen gespielt hat, teilen könnte, würde ihn unbezahlbar machen. Der Ball liegt nun aber bei ihm.

(von Marco Keller/Si)

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