Kommission erhebt schwere Vorwürfe gegen NASA

publiziert: Donnerstag, 15. Mai 2003 / 17:44 Uhr

Washington - Mehr als drei Monate nach dem Columbia-Unglück sieht sich die NASA schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Das NASA-Management soll vor dem Unglück nicht genügend zur Risikoabklärung unternommen haben.

Raumfähre Columbia.
Raumfähre Columbia.
Der Chef der unabhängigen Untersuchungskommission, Harold Gehman, kritisierte in einer Senatsanhörung unter anderem, dass die NASA es während des Flugs der Fähre nicht für nötig befand, Satellitenfotos machen zu lassen, um zu klären, ob ein Flügel beim Start beschädigt wurde. Dies berichtete die Washington Post.

NASA-Ingenieure hatten dies in E-Mails gefordert, weil es Hinweise gab, dass abgelöster Isolierschaum von einem der Aussentanks beim Start gegen den Flügel geschlagen war.

Auch sei möglicherweise nicht genügend unternommen worden, um nach Wegen zu suchen, die sieben Astronauten an Bord zu retten, sagte Gehman. Er sass während der Anhörung neben NASA-Chef Sean O´Keefe.

Die Untersuchungskommission habe sich in den letzten Tagen verstärkt damit befasst, ob es Möglichkeiten gegeben hätte, die Astronauten noch zu retten. So fand die Kommission heraus, dass es möglich gewesen wäre, die Columbia noch viele Tage länger im Orbit kreisen zu lassen, um Rettungsmöglichkeiten zu planen.

Die Columbia war beim Landeanflug am 1. Februar explodiert. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand hatte der abgelöste Schaum den Flügel am Rand beschädigt. Dadurch konnten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre heisse Gase eindringen und den Flügel durchlöchern. Die NASA hat nach dem Unglück alle Flüge ihrer verblieben Shuttle vorläufig eingestellt.

(bert/sda)

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