Kompliziertes 'Spiel' um Nachfolge

publiziert: Donnerstag, 11. Nov 2004 / 14:06 Uhr

Bern - "Es macht nicht viel aus, ob Arafat gestorben ist oder nicht. Er war schon lange ins Abseits geschoben worden", sagt Arnold Hottinger.

Viele werden die Nachfolge von Arafat für sich beanspruchen.
Viele werden die Nachfolge von Arafat für sich beanspruchen.
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Nun beginne ein kompliziertes "Spiel" um Arafats Nachfolge, bei dem Israel alle Machtmittel in der Hand habe.

"Die Nachfolgefrage wird schwierig sein", so der langjährige Nahost-Korrespondent der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ). Schwierig vor allem deshalb, da es viele Anwärter gebe und nun auch die Hamas in die kollektive Führung einsteigen wolle.

"Und die Israelis sind ja dabei, alle wichtigen Hamas-Miglieder zu ermorden", erklärte Hottinger am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Israel hat es in der Hand

Es bestehe eine grosse Gefahr der Spaltung der Palästinenser, da die verschiedenen Machthaber, die in Palästina schon lokale Machtbasen hätten, sich auf dieser Basis zu Warlords aufschwingen, und die Macht an sich reissen könnten.

"Es ist wichtig jemanden zu finden, der glaubwürdig ganz Palästina vertritt. Das hat Arafat - wenigstens für die Palästinenser - auch gemacht."

Israel werde bei der Nachfolgefrage eine wichtige Rolle spielen. Denn Scharon habe kein Interesse, dass schnell eine Nachfolge für Arafat gefunden werde.

In seinem Interesse sei es viel mehr, dass verschiedene Warlords die Nachfolge antreten wollen und er so jedem einzelnen seine Lösung aufzwingen könne. Am Ende wäre Scharon derjenige, der bestimmt, wer die Nachfolge von Arafat antritt.

"Unfrieden oder Frieden liegen schon lange in Scharons Händen", sagte Hottinger. Die Israeli hätten deswegen, was die Nachfolge Arafat betrifft, alle Machtmittel in der Hand.

Die Rolle der USA und der Schweiz

Im Bezug auf die Rolle der USA sagte Hottinger: "Die USA muss bereit sein, Scharon energisch zu sagen, er müsse sich zur Roadmap bekennen." Nur dann wäre Scharon gezwungen zu handeln.

"Die USA müssen sich als Neutrale einsetzen und nicht als Freunde Israels."

Was die Rolle der Schweiz im Nahost-Konflikt angeht, so sei diese eine stützende, wenn die Entwicklung positiv sei. Je schlechter es um den Frieden in Nahost stehe, desto kleiner sei die Rolle der Schweiz, denn dann habe es keinen Sinn, Geld hineinzustecken.

(Von Nicole Schönenberger/sda)

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