Südsudan

Konfliktparteien im Südsudan wollen Waffenstillstand

publiziert: Dienstag, 31. Dez 2013 / 13:35 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 31. Dez 2013 / 23:35 Uhr
Regierung und Rebellen im Südsudan haben sich zu Friedensgesprächen bereiterklärt. (Archivbild)
Regierung und Rebellen im Südsudan haben sich zu Friedensgesprächen bereiterklärt. (Archivbild)

Juba - Zum Jahresende gibt es im Südsudan einen Hoffnungsschimmer. Die Konfliktparteien in dem Krisenland wollen ihre Kämpfe einstellen. Zehntausende Flüchtlinge brauchen dringend Hilfe.

5 Meldungen im Zusammenhang
Nach wochenlangen Kämpfen im Südsudan haben sich Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar anscheinend auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Einigung fiel kurz vor dem Ablauf eines Ultimatums von Nachbarstaaten.

Beide Seiten wollten Friedensgespräche beginnen, teilte die ostafrikanische Regionalorganisation IGAD am Dienstag in Kenias Hauptstadt Nairobi mit. Die Gespräche müssten dauerhafte Lösungen zum Wohle aller Menschen in dem Krisenland bringen, hiess es.

Der IGAD-Spezialgesandte im Südsudan, General Lazaro Sumbeiywo, beglückwünschte Kiir und Machar zu diesem Schritt. Beide Seiten müssten die politischen Differenzen ausräumen, die zum dem Konflikt geführt hatten. Einen Zeitplan nannte er nicht.

Ultimatum bis Dienstag

Machar hatte erst am Morgen erklärt, seine Anhänger hätten bei neuen Kämpfen die strategisch bedeutende Stadt Bor in der Provinz Jonglei erobert. Den Vorwurf, Präsident Salva Kiir stürzen zu wollen, wies er gegenüber dem britischen Sender BBC zurück. Die ostafrikanischen Nachbarstaaten hatten den Rebellen zuvor vier Tage Zeit gegeben, um die Gewalt zu beenden. Das Ultimatum sollte am Dienstag auslaufen.

Im erst 2011 unabhängig gewordenen Südsudan war Mitte Dezember ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar eskaliert. Kiir hatte seinen damaligen Stellvertreter Machar im Juli entlassen. Die beiden Politiker haben unterschiedliche ethnische Wurzeln: Kiir ist ein Dinka, Machar ein Nuer. Die beiden Gruppen sind schon lange verfeindet, weshalb der Konflikt schnell eine ethnische Dimension bekam.

Die Afrikanische Union hatte nach einem Treffen im westafrikanische Gambia mit Sanktionen gedroht, falls die Kämpfe weitergingen. Diese Strafmassnahmen richteten sich gegen "diejenigen, die die Gewalt schüren und die internationalen Friedensbemühungen behindern", hiess es in einer Mitteilung.

"Alarmierende" Situation für Flüchtlinge

Die Region um Bor ist von den seit Wochen in vielen Landesteilen tobenden Kämpfen besonders schwer betroffen. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, mehr als 70'000 sind auf der Flucht. Viele hätten im benachbarten Bundesstaat Lakes Zuflucht gesucht, teilte die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) mit.

"Die Situation ist alarmierend. Es gibt kein sauberes Wasser, keine Lebensmittel und keinen Ort, der Schutz bietet", erklärte die MSF-Mitarbeiterin Aurélie Dupont. "Die Flüchtlinge sind ganz auf die Hilfe der örtlichen Bevölkerung angewiesen."

Der Südsudan ist erst seit 2011 unabhängig. Damals spaltete sich das ölreiche Land mit seinen 10,8 Millionen Einwohnern vom Sudan ab.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Addis Abeba - Nach fast drei ... mehr lesen
In Addis Abeba kommen die beiden Parteien zusammen.
Kurz vor den geplanten Friedensgesprächen haben die Rebellen die Kontrolle über eine Schlüsselstadt in dem Land übernommen. (Archivbild)
Kurz vor geplanten Friedensgesprächen haben die Rebellen im Südsudan nach offiziellen Angaben die Kontrolle über eine Schlüsselstadt in dem bürgerkriegsbedrohten Land übernommen. ... mehr lesen
Khartum - Hunderte Südsudanesen ... mehr lesen
Im Südsudan herrscht Unruhe.
Nairobi - Im bewaffneten Konflikt im Südsudan ist die Regierung nach Angaben der Nachbarländer zu einem Waffenstillstand bereit. Bei einem Treffen in Nairobi wurde die Ankündigung der südsudanesischen Regierung «begrüsst», «unverzüglich die Gewalt zu beenden». mehr lesen 
Wird es zum Ende der Gewalt in dem afrikanischen Land kommen? (Symbolbild)
In Südsudans Hauptstadt Juba ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde ...
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen 
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren ... mehr lesen  
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um in einer Fotoausstellung gemeinsam mit der internationalen Fotoagentur Magnum auf 50 Jahre medizinische Nothilfe in Krisen- und Kriegsgebieten zurückzublicken. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 11°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Bern 11°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 26°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Genf 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten