WEKO fordert Eigeninitiative gegen Importkartelle

Konsumenten können tiefere Preise selber durchsetzen

publiziert: Freitag, 15. Jul 2011 / 09:05 Uhr
Die Unternehmen reagierten gemäss WEKO auf Signale des Marktes.
Die Unternehmen reagierten gemäss WEKO auf Signale des Marktes.

Bern - Die Konsumentinnen und Konsumenten haben es in der Hand, tiefere Preise in der Schweiz durchzusetzen. Die geballte Macht der Käufer werde den Händlern Eindruck machen, die Währungsgewinne aufgrund des starken Frankens an die Konsumenten weiterzugeben.

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«Mich erstaunt, dass die Konsumentenschutzorganisationen nicht klarer auftreten und den Leuten sagen, sie sollen Druck aufsetzen. Wenn 10 oder 20 Kunden kommen und dem Händler drohen, macht das schon Eindruck», sagte Rafael Corazza, Direktor der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (WEKO), in einem Interview mit dem «Blick».

Als Beispiel erwähnte Corazza den Fall BMW. Viele Kunden hätten geklagt, sie könnten das Auto nicht direkt in Deutschland kaufen, weil den Händlern die direkte Lieferung in der Schweiz untersagt sei. Die WEKO habe daraufhin eine Untersuchung eingeleitet.

BMW habe rasch reagiert und Gratisausstattungen offeriert, um die Schweizer Kunden zu beruhigen. Wem der Preis weiterhin nicht passe, könne BMW jetzt direkt aus dem EU-Raum importieren, sagte der WEKO-Direktor weiter.

Importkartelle knacken

Die WEKO leite jeweils eine Untersuchung ein, wenn Konsumenten Währungsvorteile nicht erhielten, weil ein Importkartell dies verhindere. Solche Beschränkungen dienten nur dazu, den Schweizer Markt abzuschotten. Sie verhinderten, dass Händler in der Schweiz unter Druck kämen, die Wechselkursvorteile weiterzugeben.

Kunden sollten sich von patriotischen Appellen nicht einschüchtern lassen. Die Unternehmen reagierten auf Signale des Marktes. Wenn die Schweizer Kundschaft weiterhin lammfromm überteuerte Produkte einkaufe, nähmen die Firmen an, ihre Preise seien in Ordnung.

Das Potenzial für Preissenkungen ist laut Corazza beträchtlich. «Es schenkt massiv ein, nicht nur wegen des starken Frankens.» Den meisten Konsumenten sei schon gedient, wenn sie die Möglichkeit hätten, sich im Ausland eindecken zu können, besonders bei Grossanschaffungen wie Autos und Möbeln.

(bert/sda)

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