Kontroverse nach Freitod eines gelähmten Briten

publiziert: Samstag, 18. Okt 2008 / 21:45 Uhr / aktualisiert: Samstag, 18. Okt 2008 / 23:48 Uhr

London - In Grossbritannien sorgt der Fall eines jungen Engländers für Aufsehen, der in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch nahm. Der 23-jährige frühere Rugby-Spieler Daniel James war seit einer Wirbelsäulenverletzung gelähmt.

Daniel James habe sein Leben gemäss seinen Eltern  als «Leben zweiter Klasse» empfunden.
Daniel James habe sein Leben gemäss seinen Eltern als «Leben zweiter Klasse» empfunden.
2 Meldungen im Zusammenhang
Er hatte sich am 12. September in der Schweiz beim Selbstmord helfen lassen und soll der bislang jüngste Brite sein, der Sterbehilfe in Anspruch nahm.

Britische Zeitungen kommentierten eine Erklärung der Eltern, in der diese den Freitod als ausdrücklichen Wunsch ihres Sohnes bezeichneten.

Er habe seinen gelähmten Körper als ein «Gefängnis» empfunden, hatten Julie und Mark James aus Worcester erklärt.

Ihr Sohn habe mehrmals versucht, sich das Leben zu nehmen, bevor er sich «seinen Wunsch erfüllte», erklärten die Eltern weiter.

Illegale Sterbehilfe

«Sein Tod ist ein extrem schmerzlicher Verlust für seine Familie, seine Freunde und alle, die an ihm hingen, aber er war zweifellos eine Befreiung aus dem Gefängnis, zu dem sein Körper für ihn geworden war, und von der Angst und dem Hass, den seine Existenz bei ihm jeden Tag auslösten.» Daniel habe sein Leben als «Leben zweiter Klasse» empfunden.

Ein Kommentator der Zeitung «The Times» schrieb, angesichts der Entschlossenheit des jungen Mannes wäre es womöglich an den Eltern gewesen, ihrem Sohn Sterbehilfe zu leisten. «Aber sie wussten, dass das britische Recht Sterbehilfe verbietet», hiess es weiter.

Die britische Polizei teilte mit, sie habe nach James' Tod Kontakt zu einem Mann und einer Frau aufgenommen. Beobachter gingen davon aus, dass es sich dabei um die Eltern handelt.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf will dem Sterbetourismus einen Riegel ... mehr lesen 2
Widmer-Schlumpf fordert Bedenkzeit.
«Sterbetourismus» beschreibe eine Kommerzialisierung des Todes. (Archivibild)
Zürich - «Sterbetourismus» lautet ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Das Potenzial von Makerspaces erstreckt sich über verschiedene Bereiche und hat Auswirkungen auf Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft.
Publinews Makerspaces sind Hotspots für Kreativität und Innovation, die immer beliebter werden. Sie bieten Menschen jeden Alters ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten