US-Beauftragte entschuldigt sich
Kontroverse um Video zwischen EU, USA und Russland
publiziert: Freitag, 7. Feb 2014 / 07:58 Uhr / aktualisiert: Freitag, 7. Feb 2014 / 08:17 Uhr

Washington - US-Top-Diplomatin Victoria Nuland ist bei einem äusserst undiplomatischen Kommentar über die Rolle der EU in der Ukraine ertappt worden. «Scheiss' auf die EU», ist Nuland in einem Telefonat zu hören, dessen Aufnahme am Donnerstag im Internet auftauchte.

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Die Äusserung fiel in einem vertraulichen Telefonat (Minute 3:02 im Video), in dem es um Lösungsansätze zur Beilegung der Krise in Kiew ging. Wie der gut vierminütigen Mitschnitt des Gesprächs der Europa-Beauftragten von US-Aussenminister John Kerry mit dem US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt, auf die Online-Plattform Youtube gelangte, war unklar.

Die US-Verantwortlichen schienen nicht begeistert von der Idee zu sein, dass der Oppositionsführer Vitali Klitschko stellvertretender Ministerpräsidenten werden könnte. Der Boxweltmeister sollte das Amt nicht antreten und «seine politischen Hausaufgaben» machen, ist Pyatt zu hören.

Nuland und Pyatt sprechen auch über die Pläne von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, den niederländischen Diplomaten Robert Serry als seinen Ukraine-Gesandten zu ernennen. Serrys Ernennung wäre «grossartig», damit die UNO die Dinge in der Ukraine «zusammenklebt», sagt Nuland und ergänzt: «Weisst du, scheiss' auf die EU» («Fuck the EU»).

Entschuldigung bei EU

US-Aussenministeriumssprecherin Jen Psaki zweifelte auf Fragen von Journalisten die Echtheit des Mitschnitts nicht an. Nuland habe «ihre EU-Partner kontaktiert und sich natürlich entschuldigt».

Der Sprecher von Präsident Barack Obama, Jay Carney, verteidigte Nuland und betonte, dass die Beziehung der USA zur EU «so stark wie nie» sei. Zu den Einzelheiten des Telefonats wollte er sich nicht äussern: «Wir diskutieren keine privaten Unterhaltungen.»

Carney wies aber darauf hin, dass das mit russischen Untertiteln versehene Video von der Regierung in Moskau über den Onlinedienst Twitter verbreitet worden sei. Das sage etwas über Russlands Rolle aus, so Obamas Sprecher.

Das US-Aussenministerium und das Weisse Haus beschuldigten Russland, hinter der Veröffentlichung des bereits vor Tagen geführten Gesprächs zu stehen. «Dies ist ein neuer Tiefstand der russischen Spionagetaktik», meinte Psaki.

(bert/sda)

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