Konzerne zocken Kinder ab

publiziert: Freitag, 9. Mai 2008 / 08:31 Uhr

München - Unternehmen haben im Zuge ihrer Vermarktung im Internet Kinder als Zielgruppe entdeckt und zielen in ihrer Geschäftemacherei immer stärker auf die Jüngsten ab. Die neuen Dienste spriessen im Web und sind direkt auf das Interesse der Kids ausgerichtet.

Kein Premium-Account? Da schaut der Hund aber traurig...
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Marketing-Spezialisten, die ursprünglich TV-Programme oder Spielzeug für Kinder vermarkteten, widmen sich mitunter bei Konzernen wie Lego, Disney oder Viacom in zunehmendem Masse der Gestaltung von Kinder-Websites.

Ähnlich den herkömmlichen Social Communities stellen die Websites Orte dar, an denen Kinder mit Kindern interagieren können. Dass die Anbieter solcher Dienste jedoch nicht nur aufgrund von Werbeeinschaltungen über ein lukratives Geschäft verfügen, sondern in vielen Fällen auch Gebühren von ihren Nutzern einbeziehen, sollte Eltern bereits eine Warnung sein.

Darüber hinaus nehmen geschäftsorientierte Unternehmen über die Online-Portale in zunehmendem Masse Einfluss auf ihre junge Zielgruppe.

«Bedenkliche Inhalte können für Kinder zur Gefahr werden», so Verena Weigand, Leiterin der Stabsstelle bei der Kommission für Jugendmedienschutz in Deutschland.

Mit der steigenden Zahl an Kids, die einen grossen Teil ihrer Freizeit mit dem Surfen durch das Internet verbringen, wächst auch die Zahl der Unternehmen, die versuchen, über populäre Webseiten Einfluss auf die Kinder zu nehmen, warnen britische Experten.

Spiele mit Werbung verknüpft

Wie bei Kindern als auch den Anbietern sind jene Webseiten sehr beliebt, die süchtig machende Spiele mit Werbung verknüpfen. Dazu zählt eine Spiele-Plattform der zum Viacom-Medienkonzern gehörenden Nickelodeon-Sparte mit dem verheissungsvollen Namen Addicting Games.

Abgesehen von Werbeeinblendungen werden hier unter die kostenfreien Angebote auch gebührenpflichtige Funktionen gemischt. Andere Seiten gehen mit der Vermischung von Gratisdiensten mit Bezahl-Angeboten noch weiter: Den Usern stehen zwar ein freier Zugang, die kostenlose Möglichkeit, einen Account einzurichten und grundlegende Funktionen zur Verfügung.

In weiterer Folge stossen die registrierten Nutzer jedoch an gewisse Grenzen, die sie nur anhand kostenpflichtiger Funktionen umgehen können, wie beispielsweise bei Online-Spielen mit verschiedenen Zusatz-Tools oder höheren Leveln. Ohne diese Tools zu beziehen, ergeben sich gegenüber bezahlenden Mitspielern zwangsläufig Nachteile.

Überlegene VIP-Clubs

Ein ganzes Heer von Seiten wie ZooKazoo, Shining Stars, Bratz, Beanie Babies 2.0, Littlest Pet Shop, oder MyePets bietet Kindern verschiedene Möglichkeiten, Premium-Accounts zu eröffnen oder VIP-Clubs beizutreten, die ihren kostenlosen Accounts funktionell überlegen sind.

So verfügen VIP-Mitglieder beispielsweise über zusätzliche virtuelle Bekleidung oder Spielzeug für ihr virtuelles Haustier. Häufig gehen die Registrierungen nach einer kostenlosen Testphase automatisch in gebührenpflichtige Accounts über.

Dafür treiben die Anbieter monatlich Gebühren von fünf bis zehn Euro ein. Bei BarbieGirls mussten die User bis zuletzt einen Barbie MP3-Player kaufen, um verschiedene Funktionen freizuschalten. Das System wurde jedoch verworfen. Nun bleiben den Kindern verschiedene Spiele und virtuelle Barbiemode-Accessoires solange verwehrt, bis sie zahlende VIP-Mitglieder werden.

(rr/pte)

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