Koran-Verbrennung Gefahr für US-Truppen

publiziert: Dienstag, 7. Sep 2010 / 20:36 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 7. Sep 2010 / 21:00 Uhr
Auch der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus warnte vor der Aktion. (Archivbild)
Auch der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus warnte vor der Aktion. (Archivbild)

Washington - Eine Gruppe fundamentalistischer Christen in den USA fordert mit einer geplanten Koran-Verbrennung zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 die muslimische Welt heraus. Das Weisse Haus in Washington warnte vor einer zusätzlichen Gefährdung der ausländischen Truppen am Hindukusch.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Jede solche Aktion, die unsere Soldaten in Gefahr bringt, stellt für die Regierung eine Besorgnis dar», warnte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Robert Gibbs.

Auch der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus, und NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen warnten eindringlich davor, dass eine solche Bücherverbrennung den radikalislamischen Taliban in die Hände spielen und die ausländischen Soldaten am Hindukusch in Gefahr bringen könnte.

«Klare Botschaft»

Das Dove World Outreach Center in Gainesville in Florida hatte angekündigt, am Samstag anlässlich des 9/11-Jahrestags ein Exemplar des Koran zu verbrennen.

Der Pastor der 50 Mitglieder zählenden evangelikalen Gruppe, Terry Jones, sagte, er werde an dem Vorhaben festhalten. Die Gemeinde nehme die Bedenken von Petraeus zwar «ernst», sei aber «fest entschlossen». Ziel sei eine «klare Botschaft» an radikale Islamisten, dass ihre Drohungen nicht toleriert würden.

Erste Proteste

Bereits kam es in verschiedenen Städten zu Protesten. In der afghanischen Hauptstadt Kabul waren am Montag rund 200 Menschen aus Protest gegen die Pläne der christlichen Fundamentalisten auf die Strasse gegangen und skandierten «Tod Amerika». Im Januar hatten Gerüchte über eine Koran-Schändung durch US-Soldaten dort zu tödlichen Krawallen geführt.

In Indonesien löste die geplante Bücherverbrennung Empörung aus. Protestantische Christen fürchten nach eigenen Angaben Vergeltung durch Muslime, sollte der Koran verbrannt werden. Der Iran warnte vor einer «unkontrollierten» Reaktion des muslimischen Welt.

Protest in der katholische Kirche formiert sich

Auch in der katholischen Kirche formierte sich Protest. Die Kampagne aus Florida widerspreche dem gebotenen Respekt gegenüber anderen Religionen, zitierte die Vatikan-Zeitung «L'Osservatore Romano» den Erzbischof von Lahore, Lawrence John Saldanha. Der indonesische Bischof Johannes Maria Trilaksyanta Pujasumarta verurteilte die Pläne als «verantwortungslos».

(fest/sda)

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Der Pastor Terry Jones fordert eine weltweite Koranverbrennung am 11. September.
Irreführung der Öffentlichkeit
Am 11. September wurde auch die griechisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Nicolas zerstört.
http://koptisch.wordpress.com/2010/08/27/ground-zeros-fast-vergessene-.../

Die Wiederaufbauerlaubnis zu bekommen gestaltet sich ungleich schwieriger, als eine neue Moschee zu bauen, die niemand braucht.

http://heplev.wordpress.com/
Doppelzüngig
Stimmt absolut nicht
Bücher verbrennen ist ein Schande. Egel was es für ein Buch ist.

Übrigens ich hoffe inständig , dass alle Christen so schnell wie möglich aus dem Nahen Osten vertrieben werden. Die habe da nichts zu suchen und es würde viele Problem lösen. Jaja wir Westliche sind schon das letzte Pack. Eine grosse Klappe und keinen Dreck besser. Stimmt ja Kurba, wir ermorden nicht, wir lassen das tun. Darum sind wir ja so viel besser.

Auch Sie haben gespendet und tun das täglich. Wohl einfach noch nicht gemerkt..

Nieder mit all den Religionen, Sie haben nur Leid gebracht!
Dumme Fundis
Diese "Chisten" sind keinen Deut besser als die Taliban. Fundamentalistische Idioten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Jeder der diese Aktion irgendwie Rechtfertig lässt sich auf dessen Ebene herunter. Bücherverbrennen ist etwas vom dümmsten was es gibt, gerade wegen dem Geschichtlichen Hintergrund. Wenn es dann auch noch heilige Bücher sind, ist das besonders verwerflich. Fundamentalistische verblendete Idioten sind gefährlich, völlig egal ob es Amerikaner, oder Pakistaner sind.
Fahnenverbrennungen
und Ermordung von Andersgläubigen als Gefahr für das Erheben von Spendengelder für Pakistan.

Nach dem Erdbeben vor ein paar Jahren wurde knapp eine Milliarde Dollar vermisst.

Geld, das man in die Verstärkung der Dämme hätte stecken können. Stattdessen wurden damit auch die Taliban unterstützt und finanziert.

Christen werden heute aus Hilfslagern rausgetrieben. Sie sind in den Augen der moslemischen Pakistanis nicht unterstützungswürdig.

Ich habe nichts gespendet und werde auch nichts spenden.

Koran verbrennen. Das ist beinahe so schlimm, wie eine Mosche bei Ground Zero.

Wer immer mit Mord und Totschlag antwortet, wenn ihm was nicht passt, muss auch mal lernen, was einzustecken.
Irgendwann wird nämlich zurückgeschlagen.
.
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