Korruption ist grösstes Problem in Afghanistan

publiziert: Dienstag, 19. Jan 2010 / 14:32 Uhr

Wien/Kabul - Die Menschen in Afghanistan leiden im Alltag mehr unter der allgegenwärtigen Korruption als unter der schlechten Sicherheitslage. Dies geht aus einer Studie des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor.

Laut den Afghanen ist es nicht möglich ohne Schmiergeld etwas von den Behörden zu bekommen. (Symbolbild)
Laut den Afghanen ist es nicht möglich ohne Schmiergeld etwas von den Behörden zu bekommen. (Symbolbild)
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59 Prozent der befragten Afghanen geben darin an, dass für sie die Korruption noch vor der fehlenden Sicherheit und der Arbeitslosigkeit ihr grösstes Problem ist.

Ohne Schmiergeld läuft nichts

«Die Afghanen sagen, dass es unmöglich ist, von den Behörden etwas zu bekommen, ohne Schmiergeld zu zahlen», sagte UNODC-Chef Antonio Maria Costa in Wien: «Der Krebs der Korruption hat in Afghanistan viele Metastasen.»

Nach UNO-Schätzungen flossen in den vergangenen 12 Monaten 2,5 Milliarden US-Dollar an Bestechungsgeld. Damit wird inzwischen im Land so viel mit Korruption verdient wie mit Drogenhandel. Beide Verbrechen zusammen entsprechen der Hälfte des offiziellen Bruttoinlandsproduktes Afghanistans.

Die Vereinten Nationen hatten für ihre Studie 7600 Menschen in zwölf Provinz-Hauptstädten und 1600 Dörfern befragt. Die vom Herbst 2008 bis Herbst 2009 laufende Studie bezieht sich auf die Erlebnisse von Männern und Frauen zum Thema Korruption.

Jeder Zweite zahlte Bestechungsgeld

Jeder zweite Befragte hatte demnach in der Zeit der Studie mindestens einmal die Behörden bestochen. In mehr als der Hälfte der Fälle hatten die öffentlich Bediensteten ihr «Bakschisch» explizit eingefordert, durchschnittlich rund 160 US-Dollar.

«Bestechung ist eine lähmende Steuer für Menschen, die sowieso bereits zu den Ärmsten der Welt gehören», sagte Costa. Er forderte Präsident Hamid Karsai zum sofortigen Handeln auf.

(sl/sda)

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