Höhere Preise schmälern die Lohnaufbesserungen

Krankenkassen, Mieten und Restaurantbesuche werden teurer

publiziert: Mittwoch, 26. Dez 2001 / 08:46 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 26. Dez 2001 / 10:00 Uhr

Zürich - Schweizerinnen und Schweizer können für 2002 mit höheren Löhnen rechnen. Einiges im Leben wird aber teurer, so Krankenkassen, Mieten, Bahn und Restaurantbesuche. Unter dem Strich sollte trotzdem etwas mehr Geld übrig bleiben als im Vorjahr.

Trotz steigender Preise dürfte den Schweizern 2002 mehr Geld im Portemonnaie bleiben.
Trotz steigender Preise dürfte den Schweizern 2002 mehr Geld im Portemonnaie bleiben.
Die Löhne dürften im kommenden Jahr gemäss Schätzungen nominell um durchschnittlich 2,5 Prozent steigen. Damit liegt der Lohnzuwachs klar über der von Konjunkturexperten erwarteten Teuerung von rund 1 Prozent.

Allerdings geht ein Teil des Kaufkraftgewinns von 1,5 Prozent durch die einschneidende Erhöhung der Krankenkassenprämien, die im Teuerungsindex nicht mitgerechnet werden, wieder verloren. Durchschnittlich 9,7 Prozent schlagen die Prämien auf. Dies ist der grösste Preissprung seit 1997. Dafür bleiben die Medikamentenpreise nach Angaben des Branchenverbandes Interpharma eher stabil.

Trotz tieferen Hypozinsen höhere Mieten

Aufschläge sind auch im Wohnbereich, dem wichtigsten Posten der Haushaltsbudgets, zu erwarten: Rund 3 Prozent dürften die Mieten teurer werden, schätzt Peter Macher vom Mieterinnen- und Mieterverband. Hauptgrund ist die verschärfte Wohnungsnot. Die für Februar/März 2002 um 0,25 Prozentpunkte gesenkten Hypozinsen werden den Anstieg nach Angaben Machers kaum verhindern.

Dafür dürften die Heizkosten noch günstiger werden. Die anhaltende Überproduktion drücke kurzfristig weiter auf die Preise, sagte Rolf Hartl, Geschäftsführer der Erdölvereinigung. Eine Senkung der Fördermengen sei vorerst nicht absehbar. Damit sollte der Erdölpreis wichtigster Inflationsverhinderer bleiben.

Auch Autofahrer werden somit von sehr günstigen Benzinpreisen profitieren. Allerdings müssen sie erstmals seit mehreren Jahren mit Preiserhöhungen bei den Motorfahrzeugversicherungen rechnen. Einzelne Versicherungen haben Prämienerhöhungen von bis zu 10 Prozent angekündigt.

Aufschläge bei der Bahn

Spürbar zur Kasse kommen die Benutzer des öffentlichen Verkehrs. Die SBB verteuern auf den 1. Mai 2002 ihre Normaltarife um 3,7 Prozent.

Auch bei Ferienreisen dürften die Preise anziehen. Die Branche rechnet insbesondere mit einem Anstieg der historisch tiefen Flugpreise. Airlines würden die seit den Anschlägen vom 11. September massiv höheren Sicherheitstaxen und Versicherungskosten zunehmend den Passagieren überwälzen, erklärte Walter Kunz, der Geschäftsführer des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes (SRV).

Höhere Preise für Bier und Kaffee

Wer Restaurants oder Hotels besucht, muss voraussichtlich ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Preisaufschläge von 5 bis 10 Prozent seien auf Anfang 2002 nicht unrealistisch, gab der Verband Gastrosuisse im November bekannt. Er begründete den Schritt mit den um bis zu 19,5 Prozent erhöhten Mindestlöhnen.

Kaffeeliebhaber müssen - trotz einmalig tiefen Rohstoffpreisen - sogar Aufschläge von bis zu 15 Prozent oder bis zu 50 Rappen pro Tasse hinnehmen. Grund sind nach Angaben des Cafetier Verbandes ebenfalls die Lohnerhöhungen für das Personal.

Auch wer sich ein Bier genehmigen will, muss mehr Kleingeld auf den Tisch legen: Etliche Brauereinen kündigten aufgrund der vom Bundesrat auf Janaur 2002 heraufgesetzten Biersteuer Preiserhöhungen um 2 bis 3 Prozent an.

Unsicherheit bei Tabakwaren

Im Detailhandel zeichnet sich - anders als im Vorjahr - teilweise ebenfalls eine gewisse generelle Verteuerung ab. Coop-Sprecher Karl Weisskopf begründete dies ebenfalls mit höheren Löhnen. Insbesondere für Rindfleisch dürften die Preise ansteigen, sofern die Produktion tatsächlich zurückgehe.

Tabakwaren dürften im Jahresverlauf aufschlagen, sofern der Bundesrat die Tabaksteuer erhöhe. Mit günstigeren Preisen rechnet Weisskopf dagegen bei Gemüse und Salat, da diese im Frühjahr 2001 witterungsbedingt eher teuer gewesen seien.

Telefonieren wird günstiger

Auf günstigere Preise können die Konsumenten in der Telekommunikation zählen. In den vergangenen Jahren sanken vor allem die Festnetztarife. Jetzt kommen gemäss Angaben der Wettbewerbskommission und der Swisscom zunehmend die Handy-Tarife unter Druck.

(Thomas Schürpf, sda/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Der Zoll hatte im letzten Jahr mehr zu tun, die Warenimporte stiegen an.
Import Im vergangenen Jahr hat das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) bedeutende Fortschritte in der ... mehr lesen  
Nach den aktuellen Daten des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) verzeichneten die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Ende Februar 2024 insgesamt ... mehr lesen  
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Jugendarbeitslosigkeit um 12,9% zu.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten