Krankheitserreger werden immer resistenter

publiziert: Donnerstag, 12. Apr 2007 / 13:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 12. Apr 2007 / 14:49 Uhr

Bern - Mindestens 80 Menschen sterben in der Schweiz jedes Jahr, weil sie sich mit einem Krankheitserreger angesteckt haben, gegen den Antibiotika nicht mehr wirken. Und die resistenten Bakterien werden immer häufiger, wie Nationalfonds-Studien zeigen.

Besonders unangenehm sind Bakterien, die auf mehrere Antibiotika nicht mehr ansprechen.
Besonders unangenehm sind Bakterien, die auf mehrere Antibiotika nicht mehr ansprechen.
1 Meldung im Zusammenhang
Insgesamt seien 2006 schweizweit bei etwa 1000 Spitalpatienten schwere Infektionen mit einem antibiotikaresistenten Bakterium festgestellt worden, sagte Kathrin Mühlemann vom Institut für Infektionskrankheiten an der Universität Bern vor den Medien in Bern. Mindestens 80 davon verliefen tödlich.

Bakterien können durch Veränderungen ihrer Gene resistent werden gegen Antibiotika, die sie eigentlich abtöten sollten. Je mehr Antibiotika verabreicht werden, desto eher bilden sich Resistenzen. Deshalb sollten bei Viruserkrankungen wie Grippe, gegen die Antibiotika sowieso nicht helfen, keine solchen Medikamente eingenommen werden.

Hohe zusätzliche Kosten

Ist ein Bakterium einmal resistent, kann nämlich die Krankheit, die es auslöst, oft nicht mehr wirkungsvoll behandelt werden. Die Kosten dafür belaufen sich laut Mühlemann in der Schweiz auf Dutzende Millionen Franken: Allein die zusätzlichen Behandlungskosten für eines der wichtigsten resistenten Bakterien - MRSA genannt - betrugen letztes Jahr 14 Millionen Franken.

Die Zahlen stammen aus dem Herzstück des eben abgeschlossenen Nationalen Forschungsprogramms «Antibiotikaresistenz» des Schweizerischen Nationalfonds: dem nationalen Überwachungssystem für Antibiotikaresistenzen (Search), das seit Anfang April voll in Betrieb ist. Es verarbeitet Daten aus 22 Labors aus dem ganzen Land.

Im europäischen Vergleich sei die Antibiotikaresitenz in der Schweiz relativ tief, sagte Mühlemann. Allerdings sei die Situation in den führenden skandinavischen Ländern deutlich besser als hierzulande. Und in der Westschweiz ist der Anteil resistenter Bakterien grösser als in der Deutschschweiz, wie Studien belegen.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Corvallis - Vitamin B3 könnte die ... mehr lesen
Multiresistenter Keim Staphylococcus aureus unter dem Elektronenmikroskop.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 insgesamt stabil, aber es gab signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Arbeitnehmerprofilen. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Lugano 8°C 12°C anhaltender Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten