Der Kreml habe dem geheimen Deal zugestimmt, sagte
Informationsminister Michail Lessin der Tageszeitung «Kommersant»
vom Mittwoch. Er selbst habe das umstrittene Dokument
unterzeichnet, wonach die Korruptionsvorwürfe gegen Gussinski
fallen gelassen werden sollten, falls der Unternehmer sich von
seinem Konzern trennt.
Vorwürfe von Media-MOST, wonach die Abmachung einer Erpressung
gleich komme, wies Lessin zurück. Nach Darstellung des Ministers
soll der Medienunternehmer die Vereinbarung sogar selbst
vorgeschlagen haben. Der Kreml wollte die Darstellung des Ministers
am Mittwochmorgen nicht kommentieren.
Gussinski hatte seine Einwilligung zum Verkauf seines hoch
verschuldeten Unternehmens an den staatlichen Erdgaskonzern Gasprom
am Montag wieder zurückgezogen. Nach seiner Darstellung hatte er im
Juli nur unter Zwang in den Verkauf des Konzerns für eine Summe von
773 Millionen US-Dollar eingewilligt, deshalb sei der Vertrag
ungültig.
Media-MOST war in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel von
Beschlagnahmungen und Durchsuchungen. Gussinski selbst sass Ende
Juni unter dem Vorwurf der Unterschlagung mehrere Tage im
Gefängnis.
(sda)