Krieg der Viren-Programmierer

publiziert: Freitag, 5. Mrz 2004 / 20:54 Uhr / aktualisiert: Freitag, 5. Mrz 2004 / 21:11 Uhr

Viren-Programmierer ringen zurzeit anscheinend um die Kontrolle über ganze Netzwerke infizierter Computer. Dennis Zenkin vom Anti-Viren-Spezialisten Kaspersky Labs glaubt, dass finanzielle Motive hinter den jüngsten Viren-Attacken stehen.

Viele Benutzer werden derzeit mit Spam generiert durch Viren überschwemmt.
Viele Benutzer werden derzeit mit Spam generiert durch Viren überschwemmt.
Besitzer von Windows-Computern erleben derzeit die heftigsten Viren-Attacken in der Geschichte des Internet. "Eine so aussergewöhnliche Anhäufung erfolgreicher Wurmattacken in so kurzer Zeit, das hatten wir noch nie", sagt Michael Dickopf vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI.

Vor allem die anonymen Programmierer der drei am weitesten verbreiteten Würmer - MyDoom, Netsky und Beagle/Bagle - legten ständig nach.

Was für den Nutzer ein echtes Sicherheitsproblem bedeutet, ist für die Viren-Programmierer anscheinend ein Kräftemessen.

"Die Programmierer schaukeln sich gegenseitig hoch, wer der Bessere ist", beschreibt der Zentraleuropa-Vertreter des Antiviren-Spezialisten Symantec, Olaf Lindner, den Virenkrieg. Im für den Laien nicht einsehbaren Programmcode der Viren sind beispielsweise Nachrichten versteckt, die sich an die jeweiligen Rivalen wenden.

"Hey, NetSky, don't ruine our business, wanna start a war?", heisst es etwa im Code der Bagle-Programmierer, die sich daran stossen, dass Netsky bestimmte Bagle-Versionen deaktiviert.

Nach Meinungen von Dennis Zenkin vom Anti-Viren-Spezialisten Kaspersky Labs in Moskau herrscht ein regelrechter Virenkrieg. Drei Cybergang-Gruppen kämpften um die Kontrolle über ein Netzwerk an mit dem eigenen Virus infizierten Rechnern.

Ziel sei es, über weltweite Netzwerke virusverseuchter Computer Millionen unerwünschter Werbe-Spam-Mails zu versenden, deren Urheber unangreifbar im Dunkeln bleiben. Als Absender erscheint dann der ahnungslose Besitzer eines infizierten PCs. "Das ist eine Lizenz, um sehr viel Geld zu verdienen", sagt Zenkin.

Die Virenattacken führten zu hohen finanziellen Belastungen für alle Nutzer der gefährdeten Microsoft-Betriebssysteme Windows, die nunmehr Virenscanner kaufen und täglich aktualisieren müssten. Nur so könnten sie mit der Entwicklung der digitalen Schädlinge Schritt halten, mahnt ein Virenspezialist. Wer zurzeit Windows starte und sich ohne Virenschutz ins Internet einwähle, sei in Sekunden mit einem Wurm infiziert.

(Björn Brodersen/teltarif.ch)

 
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