Krieg gegen Piraten?

publiziert: Donnerstag, 16. Apr 2009 / 17:32 Uhr / aktualisiert: Freitag, 17. Apr 2009 / 20:19 Uhr

Präsident Barack Obama hat eine Schlacht gewonnen und zwar die gegen die somalischen Piraten. Aber will er wirklich in den Krieg ziehen?

Die Kriegsmarine der USA hat einen von somalischen Piraten festgehaltenen amerikanischen Schiffskapitän befreit.
Die Kriegsmarine der USA hat einen von somalischen Piraten festgehaltenen amerikanischen Schiffskapitän befreit.
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CNN International

edition.cnn.com/POLITICS

Man konnte es den Headlines der letzten Tage entnehmen: Somalischer Piratenangriff und Geiselnahme wurde durch präzisen US-Militäreinsatz erfolgreich beendet, die Geisel wurden befreit.

Somalische Piraten verbreiten in den letzten Jahren Angst und Schrecken in der Region um das Horn Afrikas. Sie haben Dutzende von Schiffen gekapert und über hundert Geiseln aus verschiedenen Ländern genommen.

«Wir werden die Piraterie in dieser Region aufhalten»

Der Angriff auf die Maersk Alabama war der erste auf ein US-amerikanisches Schiff. Aber als es vorbei war, machte Obama eine besonders weit reichendes Versprechen: «Wir werden die Piraterie in dieser Region aufhalten», sagte Obama und fuhr fort: «Wir werden weiterhin mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Und wir werden darauf vorbereitet sein, weiteren Angriffen zu begegnen.»

Experten meinen, damit spräche er die Anarchie an, die an den Küsten herrscht, und die den Piraten den Weg bereitet. Somalia ist ein gescheiterter Staat, wo Gesetzlosigkeit eine Lizenz für kriminelle Machenschaften ist.

James Christodoulou von der Industrial Shipping Enterprises Corporation sagte CNN gegenüber, dass wenn die USA etwas gegen die Piraterie tun wolle, müsse sie «in Somalia auf dem Festland anfangen und dort die Ursache bekämpfen. Ob mit Bomben oder Butter, die Lösung liegt an Land, nicht auf See».

«In Somalia muss man auf dem Festland anfangen und dort die Ursache bekämpfen»

Die USA hat bereits schon einmal versucht, in Somalia eine zivile Ordnung herzustellen – mit desaströsem Ausgang. Die Operation war eine humanitäre Mission, welche die Lieferung von Nahrung und Erster Hilfe regulieren sollte und führte zu einer bewaffneten Operation gegen lokale Kriegsherren. Über 40 US-Militärs und Zivilpersonen wurden getötet bevor man den Rückzug antrat.

Das ist die Herausforderung, der die Verantwortlichen jedes Landes, deren Schiffe zur Piratenbeute wurden, gegenüberstehen. Inzwischen gibt es eine internationale Initiative, die Wasserwege in der kritischen Region zu patroullieren. Die französische Marine ist hier besonders aktiv. Aber bisher ist noch keine Regierung auf dem somalischen Festland angekommen.

Die Obama-Administration ist mit schon zwei Kriegen in zwei verschiedenen Ländern beschäftigt. Bleibt abzuwarten, ob sie wirklich willens ist, einen dritten Krieg zu riskieren.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(Kolumne von Jonathan Mann/CNN-News)

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