Von Känels Streckenrekord aus dem Jahre 1999
verpasste Hafner bei misslichsten Witterungsbedingungen um 55
Sekunden.
Im 46. Krienser Waffenlauf, der den Teilnehmern infolge heftigen
Dauerregens viel abverlangte, sahen die vielen Teilnehmer ein in den
letzten drei Jahren zur Gewohnheit gewordenes Bild. Bereits bei
Kilometer sieben hatte Hafner 45 Sekunden zwischen sich und das
erste Verfolgertrio mit Von Känel, Walker und Mischa Ebner gelegt.
Diesen Vorsprng hielt er dann lange konstant und baute ihn in der
Schlussphase sogar noch aus, unter tosendem Applaus passierte er in
1:07:58 die Zielschranke.
Im Schlussspurt um die Ehrenplätze kam Ruedi Walker sehr stark
auf. Der Urner, der vor einer Woche in Hafners Abwesenheit den
Altdorfer für sich entschieden hatte, konnte aber den sechsfachen
Kriens-Sieger von Känel nicht mehr einholen. «Ich bin sehr
zufrieden. Die Kleider sind aber durch den ständigen Regen extrem
schwer geworden. Ein Streckenrekord war praktisch nicht möglich»,
resümierte Hafner seinen neunten Tagessieg im neunten Saisonstart.
Mit 26 Tagessiegen belegt der Zollbeamte in der ewigen Rangliste
Platz vier.
Derzeit geniesst für Hafner der Waffenlauf allerdings nicht
erste Priorität. Der Entlebucher möchte die Qualifikation für die
Cross-EM schaffen, die am 9. Dezember in Thun ausgetragen wird.
Dafür muss er beim einzigen Selektionswettkampf am 18. November in
Genf unter den ersten sechs klassiert sein. Ein Startverzicht in
Kriens stand für ihn aber trotz verständlicherweise anders
gesetzter Trainingsreize nicht zur Debatte: «Der Krienser ist
sozusagen mein Heimlauf. Da wollte ich eine gute Leistung zeigen.»
(kil/sda)