Krise in Venezuela nach Blutbad vertieft

publiziert: Sonntag, 8. Dez 2002 / 15:10 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 8. Dez 2002 / 18:00 Uhr

Caracas - Die gespannte innenpolitische Lage in Venezuela hat sich am Wochenende weiter verschärft. Zehntausende von Anhängern der Opposition zogen in Trauermärschen für die Opfer des Anschlags vom Vortag durch die Hauptstadt Caracas.

Hugo Chavez.
Hugo Chavez.
Am Samstag waren bei Schüssen auf regierungskritische Demonstranten 3 Menschen getötet und 28 verletzt worden. Nach dem Trauermarsch protestierten ausserdem Tausende in der Nacht von Balkonen und Fenstern aus auf Töpfen trommelnd gegen die Regierung. Am Sonntag herrschte in Caracas nach Medienberichten gespannte Ruhe.

Der Streik, zu dem Unternehmer, Parteien, Gewerkschaften, die meisten Medien und Teile der Kirche aufgerufen hatten, zieht die für Venezuela lebenswichtige Ölindustrie immer mehr in Mitleidenschaft. Rund 60 Prozent aller Förderanlagen, Raffinerien und sonstigen Einrichtungen seien lahm gelegt, berichteten Medien.

Die Lage ist kritisch, räumte auch der Linksnationalist Chávez ein. Der Präsident kündigte Strafmassnahmen an. Vor einer riesigen Menschenmenge vor dem Präsidentenpalast bezeichnete er die Opposition als umstürzlerisch, blutdurstig und irrational.

Vor seinen jubelnden Anhängern kündigte der Präsident an, streikende Tanker-Kapitäne des staatlichen Öl-Unternehmens PDVSA zu entlassen und Vorstands-Mitglieder auszuwechseln. Er werde nicht zulassen, dass die Arbeit des Unternehmens wegen der seit sechs Tagen andauernden Streiks zum Stillstand komme, sagte Chàvez.

Öl macht knapp 80 Prozent der Exporte Venezuelas aus. Venezuela ist der fünftgrösste Öl-Produzent und -Exporteur der Welt. In Caracas wurde das Benzin bereits knapp, auch Flüge wurden gestrichen.

Die Opposition fordert Neuwahlen und den Rücktritt des 48 Jahre alten Chávez, dessen Amtszeit erst 2006 endet. Dem Präsidenten, einem Ex-Putschisten, wird unter anderem Machtmissbrauch, ein autoritärer Regierungsstil und falsche Wirtschaftspolitik vorgeworfen.

(fest/sda)

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