Kritik an der Strategie gegen Jugendarbeitslosigkeit

publiziert: Mittwoch, 3. Jan 2007 / 16:51 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 3. Jan 2007 / 22:45 Uhr

Bern - Der Vorschlag der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS), die obligatorische Schulpflicht in Form einer obligatorischen Ausbildungspflicht bis zum 18. Altersjahr zu verlängern, wird nicht überall gleich gut aufgenommen.

Die meisten Schüler sind froh, wenn sie mit Schule fertig sind.
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Beim Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) ist man von der Idee wenig begeistert. Das Durchschnittsalter beim Eintritt in die Lehre betrage heute schon 18 Jahre, sagte Hugo Barmettler, stellvertretender Leiter des Leistungsbereichs Berufsbildung.

Mit Obligatorien erreiche man nicht viel, das BBT setze eher auf gute Übergangsangebote oder auf Massnahmen, um Jugendliche mit Problemen berufsfähig zu machen.

Rudolf Walser, Chefökonom des Wirtschaftsdachverbandes économiesuisse, findet es grundsätzlich problematisch, dass die Erstausbildung verlängert werden soll. Diese Idee sei zu wenig überlegt und verlaufe konträr zur derzeitigen Tendenz. Nicht die Ausbildungsdauer sei entscheidend, sondern die Ausbildungsqualität.

«HarmoS» würde nur verzögert

Kritik übt auch der Schweizerische Gewerbeverbande (SGV). Es sei keine gute Idee, sagte SGV-Sprecher Patrick Lucca. Man sei ohnehin daran, im Rahmen des EDK-Projekts «HarmoS» die Schule neu zu organisieren und die Grenzen des Obligatoriums nach unten zu setzen. Die SKOS-Idee würde «HarmoS» nur verzögern.

Bei der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hingegen wird der SKOS-Vorschlag begrüsst. Er stelle das Projekt «HarmoS» nicht in Frage, sagte Claudia Meier, die stellvertretende Kommunikationsbeauftragte der EDK.

Sek II-Abschlüsse erhöhen

Die EDK sei zusammen mit dem Bund und Organisationen der Arbeitswelt selber daran, im Rahmen des Projekts «Nahtstelle» den Übergang von der obligatorischen Schule zur Sekundarstufe II zu verbessern und die Abschlussquote zu erhöhen. Ziel sei es, diese Quote von 89 Prozent bis ins Jahr 2015 auf 95 Prozent zu erhöhen.

Wenn es der SKOS nur darum geht, die Schulpflicht bis aufs 18. Lebensjahr auszuweiten, sei der Schweizerische Gewerkschaftsbund eher skeptisch, sagte Edwald Ackermann, stellvertretender Pressesprecher des SGB.

(fest/sda)

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