Kroatien Gruppensieger

publiziert: Donnerstag, 3. Feb 2005 / 22:51 Uhr

Der zweifache Weltmeister Kroatien stellte an der WM in Tunesien die Halbfinal-Qualifikation dank eines 26:26 gegen den EM-Finalisten Slowenien sicher. Gastgeber Tunesien fertigte in Radès Russland mit 35:24 ab und trifft am Samstag auf Spanien.

Gastgeber Tunesien überrascht.
Gastgeber Tunesien überrascht.
Titelhalter Kroatien duelliert sich mit Frankreich. Der frühere Winterthurer Denis Spoljarec traf im brisanten Balkan-Derby in der 56. Minute zum kursweisenden 23:22, ehe Mirza Dzomba gegen die drittklassierten Serben im nächsten Angriff auf die entscheidende Marke von 24:22 erhöhte.

Spanien liess sich von Norwegen zum Abschluss der Hauptrunde in keiner Phase mehr vom Medaillenkurs abbringen. Das Resultat, 31:24 gewannen die Iberer, entsprach dem Verlauf.

Hasanefendic im Zentrum der Euphorie

In Radès bejubelten die gegen 14 000 Supporter in der kurz vor dem Turnierstart fertiggestellten Olympia-Halle den grössten Triumph der tunesischen Verbandsgeschichte. Wie die mehrheitlich in nationalen Klubs engagierte Auswahl den Olympia-Dritten Russland demoralisierte, hatten ihr vor wenigen Tagen ausserhalb von Tunis nur Illusionisten zugetraut. Dank acht teils brillanten Partien ohne Niederlage hat die "Sept national" in der Millionen-Metropole an der Nordspitze des Landes eine Euphorie ausgelöst.

Als bislang einziger Vertreter Afrikas näherte sich vor vier Jahren Ägypten mit der Halbfinal-Teilnahme der ersten Medaille, scheiterte dann aber. Die zweifelsfrei mit dem griechischen Triumphzug an der letzten Fussball-EM in Portugal vergleichbare Siegserie Tunesiens ist nicht zuletzt ein Produkt von Sead Hasanefendic. 19 Jahre nachdem er die Schweiz an der A-WM mit mässigem Erfolg betreute, schreibt der Mann mit jahrelanger Erfahrung in europäischen Spitzenligen nun internationale Sportgeschichte.

Im Vorfeld der aktuellen WM mochte Hasanefendic den grenzenlosen Optimismus seiner Vorgesetzten (zumindest öffentlich) noch nicht teilen. An den Einzug den Halbfinal sei nicht zu denken; völlig unrealistisch sei das, diktierte "Hasa" den zur Übertreibung neigenden einheimischen Journalisten. Und als er wenige Tage vor dem ersten Balleinwurf zwei prominente Profis aussortierte, traten die Kritiker ohne Verzögerung aus der eigenen (Vorgesetzten-)Reihe. Den Herren der Teppichetage war die direkte Art des Trainers schon zu früherem Zeitpunkt missfallen. Seit Hasanefendic im letzten Sommer den Vertrag unterschrieb, stand eine vorzeitige Trennung offenbar mehrfach zur Debatte.

Trotz gewisser Akklimatisierungsschwierigkeiten formte Hasanefendic innerhalb eines nicht sonderlich organisierten Umfeldes eine verblüffend solidarische Mannschaft. Der schlaue Fuchs vermittelte den "Athleten" innert Kürze ein passendes System und eine erstaunliche Spielkultur. Zupass kam ihm, dass mit Wissem Hmam der überragende Aufbauer ein Einheimischer ist. Das rekordverdächtige Debakel "verschuldete" der 23-jährige Akteur von Espérance de Tunis mit sagenhaften 13 Treffern aus 16 Aktionen. 61 Tore trug der in Europa umworbene Hmam zur zweitbesten Offensive (150 Treffer).

Schweden enttäuschend

Die Rückstufung der Deutschen wird weniger gravierend ausfallen, als die internationalen Experten aufgrund der personellen Zäsur im Team des Europameisters prognostiziert hatten. Nach zwei Niederlagen gegen Serbien, Spanien und Kroatien deklassierte die DHB-Auswahl die masslos enttäuschenden Schweden 27:22 und wird das Turnier zumindest in den Top 10 beenden.

Vor knapp 3000 Zuschauern legten die Deutschen unmittelbar nach der Pause die massgebende Differenz. Innerhalb von elf Minuten liessen sie lediglich ein Gegentor zu und erhöhten dank des starken Captains Flo Kehrmann (7 Tore) auf 19:14. Trotz der Erfolgsmeldung wünschte sich Heiner Brand mit Blick auf die nächste WM im eigenen Land einen raschen Lernprozess: "Wir stehen unter Zeitdruck." Ebenso sehr rechnet Brand mit der zügigen Rückkehr der verletzten Schlüsselspieler (u.a. Markus Baur, Daniel Stephan und Henning Fritz).

Griechen knapp gescheitert

Die Griechen, die ihre Olympia-Exploits (6. Platz) im Grundsatz bestätigten, werden sich nach dem Punktverlust der Franzosen umso mehr geärgert haben, dass ihnen der mögliche Sieg gegen Tschechien in den letzten drei Minuten entglitten ist. Zunächst glichen die Hellenen zum 27:27 aus, ehe Zaravinas und der "Pfader" Kokolodimitrakis den Osteuropäern mit technischen Fehlern zu den entscheidenden Breaks verhalfen.

Gruppe 1 (in Radès)
Griechenland - Tschechien 29:31 (16:16). Tunesien - Russland 35:24 (19:11). Frankreich - Slowenien 26:26 (12:10). -- Schlussrangliste (je 5 Spiele): 1. Tunesien 7 (150:128). 2. Frankreich 6 (127:120). 3. Griechenland 5 (134:138). 4. Russland 4 (126:137). 5. Tschechien 4 (131:147). 6. Slowenien 4 (142:140).

Gruppe 2 (Nabeul)
Schweden - Deutschland 22:27 (13:14). Kroatien - Serbien-Montenegro 24:23 (10:11). Spanien - Norwegen 31:24 (15:12). -- Schlussrangliste (je 5 Spiele): 1. Kroatien 8 (139:135). 2. Spanien 7 (155:139). 3. Serbien-Montenegro 6 (127:126). 4. Norwegen 5 (137:139). 5. Deutschland 3 (132:135). 6. Schweden 1 (132:148).

Halbfinals am Samstag in Radès: Tunesien - Spanien (15 Uhr) und Kroatien - Frankreich (17.30 Uhr).

(bert/Si)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Ron Delhees kommt vom Ligakonkurrenten GC Amicitia. (Archivbild)
Ron Delhees kommt vom Ligakonkurrenten GC Amicitia. (Archivbild)
Ron Delhees und Kristian Bliznac unterschreiben beim Schweizer Meister  Die Kadetten Schaffhausen verstärken sich auf die kommende Saison hin mit zwei Rückraumspielern. mehr lesen 
Beim Final-Four-Turnier im Einsatz  Die Europäische Handball-Föderation (EHF) hat den Videobeweis eingeführt. mehr lesen  
Die Schiedsrichter profitierten bereits vom Videobeweis.
Manuel Liniger sprach von einem verdienten Sieg.
Reaktionen auf den Meistertitel der Kadetten  «Bloss e chliini Stadt mit bürgerleche Wänd. Bloss e chliini Stadt, wo ein dr anger kennt.» ... mehr lesen  
Neunter Titel  Die Kadetten Schaffhausen sichern sich zum neunten Mal in elf Jahren den Meistertitel im Handball. Die «Finalissima» gegen ... mehr lesen  
Thuns Nicoals Reamy gegen David Graubner und Ivan Karacic.
Titel Forum Teaser
  • kurol aus Wiesendangen 4
    Das Richtige tun Hatten wir schon, talentierte Spieler wechselten zu Bayern und ... Mi, 01.06.16 12:01
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Zu dumm nur, dass der Jorian zu 100% aus chemischen Verbindungen besteht, er warnt ... Fr, 22.01.16 21:16
  • Pacino aus Brittnau 731
    Weltweit . . . . . . wird Hanf konsumiert. Zum Genuss aber auch als Arzneimittel. ... Fr, 22.01.16 08:58
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    1 : 0 Daesh (IS) vs. Freie Restwelt Es läuft aber immer noch die erst Halbzeit. Verlängerung und ... Di, 17.11.15 22:26
  • Bogoljubow aus Zug 350
    Wenn die Russen flächendeckend gedopt haben, dann muss man die Ergebnisse sehr genau ... Fr, 13.11.15 10:53
  • jorian aus Dulliken 1754
    5'000'000 zu 0 für die Verschwörungstheoretiker! Was heute um 20:15 schönes kommt! http://www.3sat.de/programm/ ... Do, 22.10.15 19:21
  • jorian aus Dulliken 1754
    Der Fussballgott! Der Name dieses Gottes wird im Hörspiel nicht genannt, dennoch weiss ... Fr, 16.10.15 18:51
  • Koelbi aus Graz 1
    Wir freuen uns... ...auf den Test gegen den Lieblingsnachbarn am 17. November. ... Mo, 12.10.15 03:31
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten