Josipovic nur knapp vor Kitarovic

Kroatischer Präsident wird in Stichwahl bestimmt

publiziert: Sonntag, 28. Dez 2014 / 19:50 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Dez 2014 / 22:11 Uhr
Staatschef Ivo Josipovic bei der Stimmabgabe.
Staatschef Ivo Josipovic bei der Stimmabgabe.

Zagreb - Der neue kroatische Präsident wird in einer Stichwahl bestimmt. Das amtierende Staatsoberhaupt Ivo Josipovic gewann als Kandidat der Sozialdemokraten am Sonntag die Abstimmung für seine Wiederwahl, verfehlte aber wie erwartet die erforderliche absolute Mehrheit.

3 Meldungen im Zusammenhang
Sein Sieg fiel am Sonntag deutlich knapper aus als von allen Umfragen vorhergesagt. Wie die staatliche Wahlkommission nach Auszählung von über 70 Prozent aller Wahllokale mitteilte, errang der 57-Jährige 39,1 Prozent der Stimmen. Die Kandidatin der grössten Oppositionspartei HDZ, Kolinda Grabar Kitarovic, landete mit 36,7 Prozent auf dem zweiten Rang.

Da keiner von beiden die erforderliche absolute Mehrheit errang, müssen sie in zwei Wochen in die Stichwahl. Dabei sei entscheidend, wer die Wähler der beiden abgeschlagenen Kandidaten für sich gewinnen kann, erläuterten Wahlexperten.

Der 24 Jahre alte Student und "Bürgerschreck" Ivan Sincic war die eigentliche Überraschung des Wahltages. Er erreichte mit seiner Fundamentalkritik am "politischen Establishment" und an den Banken aus dem Stand 16,7 Prozent der Stimmen. Auf dem letzten Platz landete der Konservative Milan Kujundzic mit 5,9 Prozent.

Gegen Korruption, für EU-Beitritt

Bei seiner ersten Wahl 2009 war Josipovic vor allem mit dem Versprechen angetreten, die Korruption zu bekämpfen. Tatsächlich wurden in den zurückliegenden Jahren ein Ministerpräsident und mehrere Minister wegen Korruption verurteilt.

Beim EU-Beitritt Kroatiens im Sommer 2013, seinem zweiten grossen Versprechen, liess der 57-jährige Juraprofessor und Hobby-Komponist es sich nicht nehmen, die Europahymne, Beethovens "Ode an die Freude", auf dem Klavier zu spielen.

Mehrere bedeutende Ämter

Die 46-jährige Grabar-Kitarovic hatte schon mehrere bedeutende Ämter inne. Die ehemalige kroatische Botschafterin in Washington wurde 2011 zur stellvertretenden Generalsekretärin der NATO berufen. Sie warf Josipovic im Wahlkampf vor, er sei mit dem Versuch gescheitert, die Regierung zu Reformen zu ermuntern.

Kroatien wird derzeit von einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht, die bei den 4,2 Millionen Einwohnern der früheren jugoslawischen Teilrepublik für Unmut sorgt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 20 Prozent, bei den jungen Erwachsenen ist sogar jeder Zweite ohne Job.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zagreb - Nach der Präsidentschaftswahl in Kroatien steht künftig erstmals eine ... mehr lesen
Strahlende Siegerin: Kolinda Grabar-Kitarovic.
In der Stichwahl tritt Amtsinhaber Ivo Josipovic für die regierenden Sozialdemokraten an.
Zagreb - Schwere Niederlage für die ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige ... mehr lesen  
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten Erhebung für den «Daily Telegraph» behaupten die Befürworter eines Verbleibs in der EU mit 51 gegen 46 Prozent zwar eine Mehrheit. mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem Fernsehsender CNN am Sonntag. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten