Kubanischer Dissident Payá nimmt Sacharow-Preis entgegen

Parlamentspräsident Pat Cox würdigte den mutigen Einsatz des 50-jährigen Ingenieurs und Vorsitzenden einer christlichen Bürgerrechtsorganisation für Demokratie und Menschenrechte in Kuba. Der Bürgerrechtler hatte 1998 eine Petition gestartet, in der eine freie Volksabstimmung in Kuba gefordert wird.

Payá, der erst auf Druck des Europaparlaments eine Ausreiseerlaubnis bekam, sei heute für viele Kubaner ein Symbol der Hoffnung, sagte Cox.

Er sei verfolgt, eingeschüchtert, verurteilt und inhaftiert worden und habe dennoch nie aufgegeben. Payá betonte, er nehme den Preis im Namen des kubanischen Volkes entgegen, um dessen Rechte es ihm gehe. Die Kubaner hätten ein Recht auf Selbstbestimmung.

Der mit 50 000 Euro dotierte und nach dem russischen Dissidenten Andrej Sacharow benannte Preis wird in diesem Jahr zum 15. Mal vergeben. Die EU-Volksvertretung würdigt damit Persönlichkeiten, die sich mutig für Demokratie und Menschenrechte engagieren.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen der Vater des Prager Frühlings, Alexander Dubcek, der Anti-Apartheid-Kämpfer und spätere südafrikanische Präsident Nelson Mandela, die birmanische Bürgerrechtlerin Aung San Suu Kyi, der chinesische Regimekritiker Wei Jingsheng und die in der Türkei inhaftierte Kurdin Leyla Zana.

(bert/sda)