Künstliche Befruchtung Referendum gescheitert

publiziert: Montag, 13. Jun 2005 / 18:46 Uhr

Rom - Nach dem Boykott-Aufruf der katholischen Kirche ist das Bioethik-Referendum in Italien mangels Beteiligung gescheitert.

Auch Papst Benedikt XVI. hatte sich hinter den Boykott-Aufruf gestellt.
Auch Papst Benedikt XVI. hatte sich hinter den Boykott-Aufruf gestellt.
4 Meldungen im Zusammenhang
Nur 25 Prozent der Wahlberechtigten gingen an die Urnen, um über Embryonenforschung und künstliche Befruchtung abzustimmen.

Dies teilte das Innenministerium in Rom nach Schliessung der Wahllokale mit. Nach diesen vorläufigen Angaben lag die Beteiligung an der Abstimmung von Sonntag und Montag weit unter den für eine gültige Abstimmung nötige Beteiligung von 50 Prozent.

Emotionaler Wahlkampf

In einem äusserst emotionalisierten Wahlkampf betonten die italienischen Bischöfe, der Schutz des ungeborenen Lebens dürfe nicht zur Abstimmung gestellt werden. Auch Papst Benedikt XVI. hatte sich hinter den Boykott-Aufruf gestellt.

Kritiker warfen der Kirche massive Einmischung in die Politik vor. 90 Prozent der Italienerinnen und Italiener sind katholisch. Laut einer Umfrage des Fernsehsenders Sky Italia war die Kirchen-Kampagne mit ein Grund für das Scheitern.

Moralische Gründe

65 Prozent der 500 Befragten gaben an, aus moralischen Gründen nicht zu den Urnen gegangen zu sein. 35 Prozent gaben Wahlmüdigkeit als Grund an.

Das geltende Gesetz in Italien zur künstlichen Befruchtung und Embryonenforschung ist seit 2004 in Kraft. Es gilt weltweit als einer der strengsten. Mit dem Scheitern des Referendums wird dies auch so bleiben.

Strenge Richtlinien

Damit ist künstliche Befruchtung weiter nur bei Ehepaaren oder fest zusammenlebenden heterosexuellen Paaren gestattet. Das Material zur Befruchtung mit Ei- oder Samenzellen muss von dem Paar selbst stammen, nicht aus Samenbänken.

Es dürfen maximal drei Eizellen im Reagenzglas befruchtet werden, wobei eine Untersuchungen etwa auf Gendefekte untersagt ist. Auch das Einfrieren von Embryonen, die laut Gesetz bereits die Rechte eines menschlichen Wesens haben, ist nicht zulässig. Die Forschung an embryonalen Stammzellen ist verboten.

(sl/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Rom - Papst Benedikt XVI. hat das am ... mehr lesen
Der Papst forderte die Schweiz auf, ein weltoffenes Land zu bleiben.
Immer mehr unfruchtbare italienische Paare zieht für eine künstliche Befruchtung ins Ausland.
Rom - Das Referendum über die ... mehr lesen
Die künstliche Befruchtung soll restriktiver geregelt werden.
Rom - In Italien hat die zweitägige ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die sich auf das Wesentliche konzentriert.
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die ...
Publinews In unserer heutigen Welt, geprägt von Konsum und Überfluss, erscheint die Idee des Wegwerfens oft negativ behaftet. Doch die Kunst des Loslassens, die weit über die blosse Entsorgung von Gegenständen hinausgeht, birgt tiefgreifende Vorteile für unser Wohlbefinden und unsere Beziehung zu unserem Lebensraum. Indem wir uns von unnötigem Ballast befreien, schaffen wir Raum für Neues und gewinnen Freiheit und Klarheit in unserem Alltag. mehr lesen  
Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Thurgaus, thront das Hotel Kloster Fischingen majestätisch auf einem Hügel. Wo einst Mönche ihre Psalmen sangen, empfängt heute ein modernes ... mehr lesen
Das Kloster Fischingen aus der Luft.
Bis zum 07.01.2024  Wie aus vielen Magiern drei Könige wurden und warum sie für die Weihnachtsgeschichte so wichtig sind, zeigt die traditionelle Krippenausstellung im Landesmuseum Zürich. mehr lesen  
Hoffnung durch Lotterie und Religion. Foto des nigerianischen Fotografen Anthony Ayodele Obayomi.
Fotografie Fotoausstellung über Lagos, Religion und Lotterie  Das Photoforum Pasquart präsentiert in Zusammenarbeit mit der Fondation Taurus und den Bieler ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 9°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten