Künstliche Ernährung darf beendet werden

publiziert: Samstag, 26. Feb 2005 / 18:13 Uhr / aktualisiert: Samstag, 26. Feb 2005 / 19:13 Uhr

Washington - Die künstliche Ernährung einer langjährigen Koma-Patientin in Florida darf am 18. März beendet werden. Das entschied nach einen langjährigen gerichtlichen Tauziehen ein Bezirksrichter.

Das leiden hat ein Ende, und damit auch die Diskussion um lebensverlängernde Massnahmen bei Langzeitpatieten.(Bild:Archiv)
Das leiden hat ein Ende, und damit auch die Diskussion um lebensverlängernde Massnahmen bei Langzeitpatieten.(Bild:Archiv)
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Er folgte damit dem Ersuchen des Ehemanns von Terri Schiavo, der seit sieben Jahren um die Erlaubnis kämpft, seine Frau sterben zu lassen. Der Gerichtsbeschluss kam genau auf den Tag 15 Jahre nach einer Herzattacke, welche die 41-jährige Frau ins Koma versetzte.

Das Drama könnte weitergehen

Das Drama könnte sich jedoch auch nach dem 18. März fortsetzen. Terris Eltern, die verzweifelt um das Weiterleben ihrer Tochter kämpfen, wollen in den nächsten drei Wochen mehrere Berufungsanträge stellen und unter anderem erreichen, dass ihr Schwiegersohn als Vormund der Kranken abgelöst wird.

Ausserdem streben sie neue medizinische Untersuchungen an, die nach ihrer Ansicht bestätigen könnten, dass ihre Tochter zumindest bei minimalem Bewusstsein ist und eine Chance für eine Verbesserung ihres Zustands besteht.

Auch Floridas Gouverneur Jeb Bush, der Bruder des Präsidenten George W. Bush, sucht nach neuen Wegen, die Frau am Leben zu erhalten. Schon einmal hatte er eingegriffen und im Kongress von Florida ein eigens auf diesen Fall zugeschnittenes Gesetz durchgesetzt.

Gesetz verfassungswidrig?

Es gab ihm die Befugnis, die Fortsetzung der künstlichen Ernährung anzuordnen, nachdem die Schläuche schon sechs Tage lang abgekoppelt waren und sich die Patientin bereits dem Tode genähert hatte. Das höchste Gericht Floridas hatte das Gesetz später dann aber als verfassungswidrig erklärt.

Auch der Vatikan hat sich eingeschaltet: In einer Radiobotschaft eines für Justizfragen zuständigen Kardinals hiess es, grünes Licht für den Tod der Kranken wäre ein ernsthafter Schritt in Richtung der Legalisierung von Euthanasie in den USA.

Katholizismus als Argument?

Auch Terris Eltern argumentieren, dass sich ihre Tochter als gläubige Katholikin in einer freien Entscheidung gegen Sterbehilfe entscheiden würde.

Der inzwischen mit einer anderen Frau zusammen lebende Ehemann Michael Schiavo dagegen sagt, Terri habe vor ihrer Erkrankung wiederholt erklärt, sie wolle nicht in einem Stadium des Siechtums gehalten werden, sollte sie dieses Schicksal treffen. Eine entsprechende schriftliche Erklärung existiert jedoch nicht.

(kst/sda)

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