Kummer warnt vor filmischen Kompromissen

publiziert: Montag, 21. Jan 2008 / 20:24 Uhr / aktualisiert: Montag, 21. Jan 2008 / 22:35 Uhr

Solothurn - In Solothurn ist das Wintertreffen der Schweizer Filmbranche eröffnet worden. Direktor Ivo Kummer reklamierte für die Filmtage die Rolle eines «Wächters im Film-Nationalpark», der vor Gefahren warnen müsse.

Fordert gesellschaftliche Relevanz: Ivo Kummer.
Fordert gesellschaftliche Relevanz: Ivo Kummer.
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«Ich wünsche mir, dass die Filmschaffenden in der Schweiz selbstbewusst bleiben, keine Kompromisse eingehen, nur um an Gelder heranzukommen», sagte Kummer in seiner Eröffnungsrede. Er forderte gesellschaftlich relevante Filme, «Filme, die authentisch, individuell und auch radikal sind».

Solche Filme seien «machbar, auch mit kleineren Budgets», erklärte Kummer; Projekte dieser Art müssten jedoch verstärkt unterstützt und gefördert werden.

Kummer und mit ihm Teile der Filmbranche fordern eine breitere Streuung der Fördergelder, während Nicolas Bideau, Chef der Filmförderung beim Bundesamt für Kultur, betont, es sei wichtig, grosse Filmprojekte zu unterstützen. Diese erlaubten es dem breiten Publikum, sich mit Schweizer Filmen zu identifizieren.

Couchepins Aufruf zum Optimismus

Der Zank zwischen Kummer und Bideau sorgte im Vorfeld der Filmtage für Aufmerksamkeit. Am Eröffnungsabend wies Bundespräsident und Kulturminister Pascal Couchepin die beiden Kontrahenten an, sich zu umarmen. Ihr Streit sei «Theater, Kino».

Couchepin rief zu Optimismus auf. Auch Kummer betonte, der Schweizer Film sei in guter Verfassung. Tatsächlich war 2007 mit einem Marktanteil von rund sechs Prozent für Schweizer Filme eines der besten Jahre der vergangenen Jahrzehnte.

«Max & Co.» als Eröffnung

Als Eröffnungsfilm steht «Max & Co.» auf dem Programm. Der Animationsstreifen der Freiburger Zwillinge Frédéric und Samuel Guillaume ist mit Produktionskosten von 30 Millionen Franken der teuerste Schweizer Film aller Zeiten. Bisher war er nur im Ausland zu sehen.

Insgesamt werden während der 43. Solothurner Filmtage fast 300 Filme gezeigt, darunter 114 Schweizer Premieren. Bis am Sonntag sind Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme mit einer Gesamtlaufzeit von 13 639 Minuten zu sehen. Besonders gut bestückt ist dieses Jahr die Kategorie der Dokumentarfilme.

44'000 Besucher erwartet

Direktor Kummer erwartet für die Filmtage 2008 - wie im Vorjahr - rund 44'000 Besucher. Besondere Aufmerksamkeit wird wie jedes Jahr den Preisvergaben zuteil werden.

Am Mittwoch steht die Verleihung der Schweizer Filmpreise an, am Samstag wird der neu mit 20'000 Franken dotierte Publikumspreis vergeben.

(ht/sda)

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