«L. Ustig» will in Zürich die Volkszählung sabotieren

publiziert: Donnerstag, 7. Dez 2000 / 20:06 Uhr

Zürich - Unbekannte versuchen die Volkszählung in der Stadt Zürich zu torpedieren: In einem gefälschten Schreiben werden die Einwohnerinnen und Einwohner aufgefordert, die Fragebögen «ungeöffnet oder wieder verschlossen» zu retournieren.

Unterzeichnet ist das scheinamtliche Schreiben von «L. Ustig». Gar nicht lustig findet dies ein Mitglied des Zürcher Stadtrats: In dem Schreiben wird für Rückfragen seine Telefonnummer angegeben. In den letzten 24 Stunden habe er bereits zahlreiche Anrufe erhalten, hiess es am Donnerstag in der Sendung «Schweiz aktuell» von SF DRS.

Beim Bundesamt für Statistik (BFS) weiss man nicht, wie breit das Schreiben gestreut wurde. BFS-Vizedirektor Werner Haug sagte, er gehe von einer «sehr begrenzten» Aktion aus.

Er glaubt auch nicht an eine grosse Wirkung: Die Leute hätten ja kein Interesse, die Bögen leer einzuschicken, denn dies löse eine Nachkontrolle durch die Behörden aus.

In dem gefälschten Schreiben heisst es, in den letzten Tagen seien wiederholt kleinere technische Pannen aufgetreten. Das BFS sehe sich deshalb gezwungen, die verteilten Fragebögen in der Stadt Zürich wieder einzusammeln. Die Volkszählung werde Anfang nächsten Jahres nachgeholt.

(sda)

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