Gummigeschosse gegen Häftlinge

Lage in Guantánamo eskaliert

publiziert: Sonntag, 14. Apr 2013 / 08:11 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 25. Apr 2013 / 08:51 Uhr
Guantánamo-Häftlinge wehrten sich gegen die Verlegung.
Guantánamo-Häftlinge wehrten sich gegen die Verlegung.

Washington - Nach wochenlangen wachsenden Spannungen im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay ist es am Samstag zu einer Eskalation gekommen. Bei einem Protest von Häftlingen setzten Wärter nach Angaben der Gefängnisverwaltung Gummigeschosse ein.

6 Meldungen im Zusammenhang
SHOPPINGShopping
GuantanamoGuantanamo
Dabei habe niemand «nennenswerte» Verletzungen erlitten, teilte ein Sprecher der Gefängnisverwaltung am Samstag (Ortszeit) mit. Die Häftlinge in Camp 6 seien anschliessend auf Einzelzellen verteilt worden, um ihre «Gesundheit und Sicherheit» zu gewährleisten.

Zuvor hatten die Gefangenen den Angaben zufolge Überwachungskameras, Fenster und Glastrennwände verhüllt. Als die Wärter dies wieder rückgängig machen wollten, hätten einige Häftlinge «improvisierte Waffen» eingesetzt, woraufhin Sicherheitskräfte vier Schüsse aus «nicht-tödlichen» Waffen abgegeben hätten, wie der Sprecher weiter mitteilte.

Die Gefangenen hätten sich unter anderem mit Stielen von Besen und Mops gegen die Verlegung gewehrt, sagte der Sprecher der US-Lagerverwaltung, Robert Durand, laut der «Washington Post». Die Zeitung spekulierte, dass das US-Militär mit der Aktion die Gefangenen gezielt trennen wollte - in der Hoffnung, dass damit die Hungerstreikwelle gebrochen werden könne.

Dutzende im Hungerstreik

Seit Februar befinden sich in Guantánamo dutzende Gefangene im Hungerstreik. Sie begründen dies damit, dass Wärter bei der Durchsuchung ihrer Zellen unangemessen mit Koran-Ausgaben umgegangen sein sollen.

Während Anwälte angeben, dass die Mehrheit der 130 Häftlinge von Camp 6 inzwischen im Hungerstreik sind, spricht das Pentagon von 43. Elf von ihnen werden demnach zwangsernährt. Die zumeist ohne jede Anklage, geschweige denn einen Prozess festgehaltenen Männer würden immer verzweifelter, sagen Anwälte.

Das Gefangenenlager auf Kuba gibt es seit 2002. Obama hatte die Schliessung des Lagers vor seiner Wahl 2008 versprochen. Der Kongress verweigerte aber die finanziellen Mittel für die Schliessung und blockierte die Verlegung von Guantánamo-Häftlingen

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - US-Präsident Barack Obama will sich weiter für die Schliessung des ... mehr lesen 16
Guantánamo schade dem internationalen Ansehen der USA.
Bereits 92 Häftlinge in Guantánamo sind im Hungerstreik.
Washington - Der Hungerstreik im ... mehr lesen
Washington - Der Hungerstreik im ... mehr lesen
17 Häftlinge wurden zwangsernährt, wobei fünf von ihnen im Spital behandelt wurden.
Genf - Die UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay hat am Freitag die USA aufgefordert, das Gefangenenlager Guantánamo zu schliessen. Es sei keine Überraschung, dass die Insassen auf so verzweifelte Massnahmen wie den Hungerstreik zurückgriffen. mehr lesen  2
Häftlinge in Guantánamo. (Archivbild)
Washington - Angesichts des ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Washington - Im US-Gefangenenlager Guantánamo befinden sich nach Angaben der dortigen Leitung mittlerweile 24 Häftlinge im Hungerstreik. Acht von ihnen würden künstlich ernährt, sagte der für die Kommunikation verantwortliche US-Offizier Robert Durand am Dienstag. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde ...
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen 
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische ... mehr lesen
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit spielen.
China ist der grösste Automarkt der Welt und ein wichtiger Absatzmarkt für Tesla.
Publinews Spannende Neuigkeit aus der Welt der Elektromobilität: Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat am vergangenen ... mehr lesen  
Publinews Während die Politiker über Klimaschutz reden, nehmen sie selbst immer noch an vielen Flugreisen teil, was zu einer hohen ... mehr lesen  
Die G20-Staatschefs auf dem «Familienfoto» in Indonesien 2022.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 10°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Bern 12°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 26°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Genf 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig vereinzelte Gewitter
Lugano 15°C 24°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten