Lambiel gewinnt Grand-Prix-Final

Lambiel entschied nach dem Kurzprogramm auch die Kür mit klarem Vorsprung für sich. Mit dem Total von 230,10 Punkten verbesserte er seine Ende November in St. Petersburg aufgestellte Bestmarke um 4,55 Punkte.

Zum Vergleich: Beim ersten Wettkampf vor anderthalb Monaten in Peking realisierte der sechsfache Schweizer Meister 203,60.

Lambiels Entwicklung lässt denn auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele im Februar in Turin einiges erhoffen, umso mehr, als er auch in Tokio nicht fehlerfrei blieb.

Einmal mehr wurde dem in Lausanne wohnenden Maturanden der Dreifach-Axel zu Beginn des Programms zum Verhängnis, bei dem er stürzte.

Voller Selbstvertrauen

Er habe den Axel mit Selbstvertrauen in Angriff genommen, obwohl «er im Training nicht so gut funktioniert hatte», sagte Lambiel. Immerhin hatte er ihn am Vortag im Kurzprogramm erstmals in dieser Saison sauber gestanden.

Nach dem Axel liess der Weltmeister in der Kür zu Nigel Kennedys Version von Antonio Vivaldis «Vier Jahreszeiten» sein Können jedoch aufblitzen: Unter anderem präsentierte er zweimal den Vierfach-Toeloop, den ersten mit dem Dreifach-Toeloop kombiniert.

Er wisse, dass er sein Programm nach dem Axel auf die Reihe kriege, auch wenn dieser nicht gehe, erklärte Lambiel, der nun um 25 000 Dollar reicher ist.

Technisch klar überlegen

Während der 20-jährige Walliser im technischen Bereich der Konkurrenz in der japanischen Hauptstadt klar überlegen war, erhielt er in den Programmkomponenten, der früheren B-Note für den künstlerischen Ausdruck, hinter Jeffrey Buttle «nur» die zweitbeste Bewertung.

In diesem Bereich muss er sich steigern, will er den russischen Olympia-Favoriten Jewgeni Pluschenko, der wegen einer Grippe nicht am Grand-Prix-Final teilnahm, in Turin bezwingen.

Grand-Prix-Final in Tokio
Männer. Schlussklassement:

1. Stéphane Lambiel (Sz) 230,10

2. Jeffrey Buttle (Ka) 214,34

3. Daisuke Takahashi (Jap) 212,52

(rr/Si)