Lance Armstrong fuhr seinen 4. Tour-Sieg nach Paris

publiziert: Sonntag, 28. Jul 2002 / 18:26 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Jul 2002 / 19:33 Uhr

Paris - Es ist vollbracht. Zum vierten Mal in Folge fuhr Lance Armstrong als Gesamtsieger der Tour de France in Paris ein. Die Schlussetappe wurde vom Australier Robbie McEwen gewonnen, der damit auch die Wertung des besten Sprinters vor Eric Zabbel gewann.

Lance Armstrong am Ziel seiner Träume.
Lance Armstrong am Ziel seiner Träume.
Erik Zabel blieb der siebente aufeinanderfolgende Sieg in der Punktewertung versagt. Der Deutsche war in der 20. Etappe im Massenspurt chancenlos. Er geriet in der letzten Kurve ins Hintertreffen und musste sich mit dem 7. Platz begnügen. McEwen gewann den erst fünften Massenspurt dieser Tour vor seinem Landsmann Baden Cooke. Der Australier hatte sich schon vor drei Jahren auf den Champs-Elysées durchgesetzt. Er ist der einzige Sprinter, der in der Tour 2002 zwei Etappensiege schaffte.

Im Gesamtklassement errangen der Spanier Joseba Beloki und der Litauer Raimondas Rumsas hinter Armstrong mit erheblichen Rückständen die weiteren Podestplätze. Tour-Debütant Rumsas versuchte am Sonntag noch zwei Mal, den einminütigen Rückstand auf Beloki wettzumachen, scheiterte aber. Als bester Schweizer beendete Beat Zberg die Rundfahrt auf Platz 27. Rubens Bertogliati, der Leader der ersten Tage, wurde 138.

Armstrongs Triumphfahrt

Für Armstrong wurde die 144 km lange Etappe von Melun nach Paris zu einer einzigartigen Triumphfahrt. Nach dem vierten Sieg fehlt dem Amerikaner nur noch ein Schritt, um mit den fünffachen Dominatoren Jacques Anquetil, Eddy Merckx und Miguel Indurain gleich zu ziehen. Wegen der Dominanz des bald 31-jährigen Texaners, der vier Tagessiege verbuchte, verlief die Tour ohne Überraschungen. Bei seinem vierten Sieg in Folge konnte Armstrong seinen Abstand auf den Zweiten des Gesamtklassements zum dritten Mal vergrössern.

Kampf ums Grüne Trikot bis zum Schluss

Wenigstens der Kampf um das «Maillot vert» hielt die Spannung hoch. Beim ersten Zwischensprint nach 54 km überraschte McEwen Zabel und gewann mit einem langen Sprint von der Spitze aus. Damit war er dem Deutschen in der Punktwertung um drei Zähler enteilt. Den zweiten Zwischensprint überliessen die beiden Konkurrenten den US-Postal-Fahrern Armstrongs. Damit musste der Schlussspurt die Entscheidung bringen. Im Vorjahr hatte Zabel McEwens Landsmann Stuart O'Grady im letzten Moment noch um zwei Punkte abgefangen, diesmal scheiterte er deutlich.

Armstrong überall der stärkste

Mit dem Sieg im Zeitfahren in Mâcon hatte Armstrong seiner Leistung in der 89. Tour de France die Krone aufgesetzt. Der Leader gewann am Samstag die 50 km lange Prüfung gegen die Uhr in Mâcon eine knapp Minute vor Rumsas. Rumsas hatte mit einem Blitzstart aufgewartet, lag nach 10,5 km 17 Sekunden vor Armstrong und schien insbesondere dem Gesamtzweiten Beloki gefährlich zu werden. In der Steigung vom 4 bis 11 km hatte sich der Balte aber wohl etwas zu viel zugemutet.

Schon bei der zweiten Zwischenzeitnahme bei km 33,5 hatte sich Armstrong an die Spitze gesetzt. Auf den letzten Kilometern wurde Rumsas zudem durch einen mechanischen Defekt am Lenker, der sich aus der Halterung löste, behindert. Derweil er den Anstrengungen Tribut zollte, kam Armstrong seinem Ziel, auch noch das finale Zeitfahren zu gewinnen, immer näher.

Schliesslich setzte sich Armstrong 53 Sekunden vor Rumsas und 1:06 Minuten vor dem ungarischen Spezialisten Laszlo Bodrogi durch und verbuchte seinen insgesamt 15. Etappensieg. Mit Rumsas, Bodrogi, dem Ukrainer Sergei Gontschar (6.) und dem Letten Raivis Belohvosciks (7.) klassierten sich vier Osteuropäer in den ersten Sieben.

Eingeschüchterte Gegner

Noch nie seit 1999 schien die Gegenwehr der eingeschüchterten Konkurrenz Armstrongs so gering. Seinen Start für nächstes Jahr hat Armstrong schon angekündigt. 2003 im 100. Jahr der Tour de France kann der ehemalige Krebspatient mit einem erneuten Erfolg in den exklusiven Vierer-Kreis der fünffachen Toursieger aufsteigen.

20. Etappe, Melun - Paris (144 km):

1. Robbie McEwen (Au) 3:30:47 (40,990 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Baden Cooke (Au), 12 Sek. Bon. 3. Damien Nazon (Fr), 8 Sek. Bon. 4. Fabio Baldato (It). 5. Davide Casarotto (It). 6. Stuart O'Grady (Au). 7. Erik Zabel (De). 8. Jan Svorada (Tsch). 9. Arvis Pizkis (Lit). 10. Nicola Loda (It).

11. Christophe Agnolutto (Fr). 12. Gianluca Bortolami (It). 13. Hondo. 14. Thor Hushovd (No). 15. Leon van Bon (Ho). 16. Laurent Brochard (Fr). 17. Nico Mattan (Be). 18. Massimo Apollonio (It). 19. Andrea Tafi (It). 20. Andy Flickinger (Fr).

21. Servais Knaven (Ho). 22. Gutierrez. 23. Stéphane Auge (Fr). 24. Karsten Kroon (Ho). 25. Unai Osa (Sp). 26. Stéphane Goubert (Fr). 27. Hamilton. 28. Laurent Lefèvre (Fr). 29. Leipheimer. 30. Beloki.

31. Rumsas. -- Ferner: 43. Armstrong. 137. Zberg. 139. Bertogliati, alle gleiche Zeit. -- 153 gestartet und klassiert.

Schlussklassement:

1. Armstrong 82:05:12 (39,920 km/h). 2. Beloki 7:17. 3. Rumsas 8:17. 4. Botero 13:10. 5. Gonzalez Galdeano 13:54. 6. Azevedo 15:44. 7. Mancebo 16:05. 8. Leipheimer 17:11. 9. Heras 17:12. 10. Sastre 19:05.

11. Basso 19:18. 12. Boogerd 20:33. 13. Moncoutié 21:08. 14. Lelli 27:51. 15. Hamilton 28:36. 16. Richard Virenque (Fr) 28:42. 17. Goubert 29:51. 18. Osa 30:17. 19. Nicolas Vogondy (Fr) 32:44. 20. Nicki Sörensen (Dä) 32:56.

21. Andrej Kiwilew (Kas) 33:41. 22. José Luis Rubiera (Sp) 36:43. 23. Ivan Gotti (It) 40:16. 24. Dariusz Baranowski (Pol) 43:04. 25. Dario Frigo (It) 43:15. 26. Laurent Brochard (Fr) 44:02. 27. Zberg 44:29. 28. Axel Merckx (Be) 45:39. 29. Gutierrez 50:59. 30. Alexander Botscharow (Russ) 51:52. -- Ferner: 138. Bertogliati 3:10:10.

(ba/sda)

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