Landesmuseum wird Stiftung

publiziert: Freitag, 29. Nov 2002 / 16:07 Uhr / aktualisiert: Freitag, 29. Nov 2002 / 16:26 Uhr

Bern - Der Bundesrat will das Schweizerische Landesmuseum (SLM) in eine öffentlich-rechtliche Stiftung umwandeln. Die Botschaft verabschiedete zum Bundesgesetz die neue Rechtsform des SLM.

Vier Ausstellungsgebäude des SLM: Oben links das Château de Prangins, rechts oben die Hauptstelle in Zürich, darunter das Zunftmuseum und links unten das Schloss Wildegg im Aargau.
Vier Ausstellungsgebäude des SLM: Oben links das Château de Prangins, rechts oben die Hauptstelle in Zürich, darunter das Zunftmuseum und links unten das Schloss Wildegg im Aargau.
Heute gehört das SLM zum Bundesamt für Kultur (BAK). Das SLM umfasst acht Museen in allen Landesteilen; seinen Hauptsitz hat es in Zürich. Der Bundesrat will die Museumsgruppe nun als Stiftung mit eigener Rechtspersönlichkeit als Teil der dezentralen Bundesverwaltung verankern.

Von der neuen Rechtspersönlichkeit und der strategischen Führung über einen Leistungsauftrag verspricht sich der Bundesrat eine Leistungsverbesserung. Die neue Rechtsform erlaube es dem SLM, sich vermehrt auf die Besucher auszurichten und schneller auf aktuelle Fragestellungen zu reagieren, schreibt er in der Botschaft.

Die Stiftung soll vom Bund gesteuert werden. Sie untersteht laut Gesetzesentwurf der Rechtsaufsicht des BAK. Der Bundesrat entscheidet in den wichtigsten Personalfragen. So bestellt er den siebenköpfigen Stiftungsrat und wählt die Direktorin oder den Direktor. Er erteilt einen vier Jahre gültigen Leistungsauftrag.

Die Stiftungsidee ist nicht das einzige Projekt, das die Verantwortlichen des SLM zurzeit beschäftigt. In Zürich soll das Landesmuseum für rund 150 Millionen Franken erweitert und erneuert werden. Im bundesrätlichen Finanzplan 2004 bis 2006 hat aber nur die statische Sanierung des baufälligen Altbaus Platz gefunden.

Als Stiftung hat es das SLM aus Sicht des Bundesrates einfacher, Drittmittel zu erwirtschaften und mögliche Mäzene auf sich aufmerksam zu machen. Wichtigste Finanzquelle sind auch nach der Umwandlung in eine Stiftung allerdings die Beiträge, mit denen der Bund den Leistungsauftrag des SLM abgeltet.

Die Liegenschaften und Museen bleiben im Eigentum des Bundes, ebenso die Sammlungsgegenstände. Die Stiftung erhält ein Nutzniessungsrecht an den Exponaten. Das Personal wird gemäss Bundespersonalgesetz angestellt. Das SLM wurde 1898 in Zürich eröffnet.

(bsk/sda)

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