Landis meldet sich eindrücklich zurück

Gleichzeitig brachte sich der Phonak-Teamcaptain zurück in die Entscheidung um den Gesamtsieg. Landis liegt nur noch 30 Sekunden hinter Oscar Pereiro (Sp).

Am Mittwoch bot Floyd Landis im Schlussaufstieg hinauf nach La Toussuire ein Bild des Jammers. 24 Stunden später revanchierte sich der Amerikaner mit einem denkwürdigen Husarenritt über die letzten vier Pässe dieser Tour de France.

Der Phonak-Teamcaptain griff nach 75 km im Aufstieg zum Col des Saisies an und holte nach und nach alle Fahrer ein, die schon vorher ausgerissen waren. Am Schluss vermochte nur noch Patrik Sinkewitz (De) dem horrenden Tempo des Amerikaners bis zur letzten Steigung zu folgen.

Historische Leistung

Vor dem Etappenziel in Morzine blieb noch der Col de Joux-Plane zu überwinden, 12 km lang und durchschnittlich 8,7 Prozent steil. Trotz seiner langen Vorausfahrt liess Landis auch an diesem letzten topographischen Hindernis keine Schwäche erkennen.

Im Rückblick ergab sich, dass der Amerikaner diese Steigung nur eine Minute langsamer als seine stärksten Verfolger bewältigte. Doch der grossartigen Leistung von Landis tat dies keinen Abbruch.

In Morzine dauerte es 5:42 Minuten, bis Carlos Sastre (Sp) als Zweiter eintraf. Eine solche Parforceleistung, wie sie Landis glückte, war in der Tour de France seit Jahren nicht mehr zu sehen.

Pereiro bleibt knapp Leader

Zuerst mit der Hilfe von drei Teamkollegen, am letzten Berg alleine auf sich gestellt, verteidigte Oscar Pereiro seine Leaderstellung bravourös, wenn auch knapp. Der Spanier weist noch 12 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Sastre auf.

Mit seiner halben Minute Rückstand auf Pereiro kann sich Landis gute Chancen ausrechnen, im Zeitfahren vom Samstag über 56 km den ersehnten Tour-Triumph doch noch zu verwirklichen.

Resultate der 17. Etappe:
St-Jean de-Maurienne - Morzine (200,5 km)

1. Floyd Landis (USA) 5:23:36 (37,176 km/h), 20 Sek. Bonifikation. 2. Carlos Sastre (Sp) 5:42 zurück, 12 Sek. Bon. 3. Christophe Moreau (Fr) 5:58, 8 Sek. Bon. 4. Damiano Cunego (It) 6:40. 5. Michael Boogerd (Ho) 7:08. 6. Fränk Schleck (Lux). 7. Oscar Pereiro (Sp). 8. Andreas Klöden (De). 9. Haimar Zubeldia (Sp), alle gleiche Zeit. 10. Cadel Evans (Au) 7:20.

11. Michael Rasmussen (Dä) 7:24. 12. Denis Mentschow (Russ). 13. Patrik Sinkewitz (De), alle gleiche Zeit. 14. Tadej Valjavec (Sln) 8:37. 15. Giuseppe Guerini (It), gleiche Zeit. 16. Cyril Dessel (Fr) 8:49. 17. José Luis Arrieta (Sp) 9:27. 18. Markus Fothen (De). 19. Eddy Mazzoleni (It). 20. Marzio Bruseghin (It).

21. Pietro Caucchioli (It), alle gleiche Zeit. 22. Michael Rogers (Au) 12:34. 23. Patxi Vila (Sp) 13:37. 24. David de la Fuente (Sp), gleiche Zeit. 25. Cristian Moreni (It) 14:35. 26. Pierrick Fédrigo (Fr) 15:39. 27. Mikel Astarloza (Sp) 15:49. 28. David Arroyo (Sp), gleiche Zeit. 29. Salvatore Commesso (It) 17:27. 30. Patrice Halgand (Fr) 19:53.

Ferner: 32. Jaroslaw Popowitsch (Ukr) 21:23. 38. Levi Leipheimer (USA), gleiche Zeit. 98. Alexandre Moos (Sz) 52:02. 109. Patrick Calcagni (Sz). 110. Michael Albasini (Sz), alle gleiche Zeit. - 146 Fahrer gestartet, 143 klassiert. - Nicht gestartet José Rujano (Ven). - Aufgegeben: Miguel Angel Perdiguero (Sp), José Gomez (Sp), Juan Miguel Mercado (Sp).

Gesamtklassement:
1. Pereiro 80:08:49. 2. Sastre 0:12. 3. Landis 0:30. 4. Klöden 2:29. 5. Evans 3:08. 6. Mentschow 4:14. 7. Dessel 4:24. 8. Moreau 5:45. 9. Zubeldia 8:16. 10. Rogers 12:13.

11. Schleck 13:48. 12. Boogerd 13:52. 13. Caucchioli 15:46. 14. Cunego 17:18. 15. Fothen 17:23. 16. Valjavec 20:50. 17. Rasmussen 21:04. 18. Leipheimer 22:01. 19. José Azevedo (Por) 34:01. 20. Arroyo 37:11.

Ferner: 99. Moos 2:55:15. 121. Albasini 3:15:53. 132. Calcagni 3:23:54.

(bert/Si)