Vor 350 Jahren erhob sich das Entlebuch gegen die Obrigkeit in Luzern. Was als Unruhe im Tal der Waldemme begann, war der Auftakt zum schweizerischen Bauernkrieg. Der endete zwar für die Aufständischen kläglich. Trotzdem bewirkte er langfristig ein Umdenken.

Einer der Anführer des Aufstandes war Christian Schybi aus Escholzmatt. Dort hat sich aus Anlass des 350. Gedenkjahres des Krieges der Verein Landschaftstheater Escholzmatt 2003 gebildet. Zweck: Durchführung des Stücks von Hansjörg Schneider.

Dass der Bauernkrieg auch einen Bezug zur Gegenwart hat, ist allen Beteiligten klar. Auch heute sehen sich die Bauern wieder in einer wirtschaftlichen und existenziellen Krise an einem Wendepunkt.

Volks- und Dorftheater im besten Sinn

Schneider schrieb das Theaterstück eigens für Escholzmatt. Aus der Textvorlage entwickelte der Regisseur Louis Naef ein Landschaftstheater.

Naef hat sich mit dieser Art Inszenierung in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Der "Bauernkrieg", liess er verlauten, solle sein letztes Landschaftstheater sein.

"Bauernkrieg 1653" ist eine Geschichtslektion, nachgespielt am Tatort - im Dorf Escholzmatt und in der Napflandschaft des Schwändelbergs -, von Nachfahren der Rebellen. Volks- und Dorftheater im besten Sinne.

Das Stück beginnt mit verschiedenen Vorspielen auf dem Dorfplatz und in den Wirtschaften. Sie dienen der Einstimmung, liefern Informationen zum Hintergrund des Aufstandes. Wer will, kann diese beim Essen in den Gasthäusern (Reservation notwendig) verfolgen.

Drei Stationen

Der erste Teil des eigentlichen Theaters spielt auf dem Dorfplatz vor der Kirche: Bauernvertreter kommen erfolglos von ihrer Verhandlung in Luzern zurück.

In der Kirche - zweiter Teil - findet dann eine eigentliche Bauern-Landsgemeinde statt.

Der dritte und letzte Teil spielt auf dem Schwändelberg. Hier wird der letzte Akt des Krieges aus der Sicht der zurückgebliebenen Frauen und Kinder gezeigt. Ein Frauenchor kommentiert das Geschehen in lyrischen Klagegesängen. Zurück bleibt "es Tal voll Bluet".

Seit acht Monaten proben 35 Darstellerinnen und Darsteller das Stück; bis auf Charlotte Wittwer und Gregor Vogel alles Laien aus der Gegend. Die Musik schrieb der in Escholzmatt aufgewachsene, heute in Manchester studierende Komponist Reto Stadelmann.

Programmübersicht

"Bauernkrieg 1653" wird vom 5. Juli bis zum 23. August 2003 ingesamt 22 Mal aufgeführt; jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag. - Beginn Vorspiele mit Nachtessen: 17.30 Uhr im Juli, 17 Uhr im August. Beginn der Vorspiele auf dem Dorfplatz: 19 Uhr im Juli, 18.30 Uhr im August. - Vorverkauf: Landschaftstheater 2003, Postfach 1653, 6182 Escholzmatt.

(bsk/sda)