(Si) Reto Burgermeister und Wilhelm Aschwanden legten auf dem Start-
und Schluss-Teilstrecke mit der siebent- und achtbesten
Abschnittszeit die Basis für die WM-Qualifikation der Schweizer.
Diese war auch durch die etwas schwächer laufenden Beat Koch und
Gion-Andrea Bundi nicht gefährdet. Die Vorgabe hatte auf eine
Klassierung unter den ersten acht gelautet. Im Gegensatz zu den
Ereignissen vor drei Jahren kam das Ergebnis des Schweizer
Quartetts ohne Schützenhilfe zustande. Damals hatten auf dem selben
Gelände die Deutschen den Schweizern bei der Olympia-Qualifikation
den Vortritt gelassen.
Über 15 km in der klassischen Technik am Samstag hatten
Burgermeister den 37. und Wilhelm Aschwanden den 42. Rang erreicht
und in einem breiten Mittelfeld die Weltcup-Punkteränge nur knapp
verpasst.
Bei den Schweizerinnen schien in der Staffel vorerst alles gut
zu gehen. Dann wurde Startläuferin Andrea Huber in einer Abfahrt in
einen Sturz verwickelt. Danach war es Laurence Rochat und Brigitte
Albrecht mit der je sechstbesten Abschnittszeit dafür
verantwortlich, dass die knappe WM-Qualifikation noch Tatsache
wurde.
Albrecht (32.) war es am Vortag über 10 km nach ihrem durch
gesundheitliche Probleme beeinträchtigten letzten Winter noch nicht
ganz gelungen, den Rennrhythmus finden. «Es wird Schritt um Schritt
vorwärts gehen, aber ich brauche noch Zeit», meinte die
Oberwalliserin. Rochat (33.) durfte sich über das beste Weltcup-
Ergebnis ihrer Laufbahn freuen. Die Westschweizerin war im
vergangenen Winter wegen Krankheit längere Zeit ausgefallen.
Bei einer Temperatur von null Grad und einer wegen des feuchten
Untergrundes glasigen Spur hatte sich am Samstag die Präparation
der Ski als delikat erwiesen. In heimischen Gefilden erwiesen sich
die norwegischen Serviceleute zweifellos als Meister ihres Faches.
Doch der siebenfache norwegische Triumph bei den Männern ist nicht
nur auf die richtige Klister-Mischung und -Menge zurückzuführen. In
ihrem Nationalsport sind die Norweger noch immer die Könige der
klassischen Lauftechnik.
Beim vierten Weltcup-Erfolg seiner Laufbahn hatte Odd-Björn
Hjelmeseth nach einem schnellen Start um den 10. Kilometer etwas
Tempo weg genommen. Der Athlet aus Lillehammer steigerte dann auf
den letzten 3 km nochmals die Kadenz und hielt so den dreifachen
Olympiasieger Thomas Alsgaard in Schach, der seiner Aussage zufolge
die Abfahrten wie ein Mädchen gemeistert und deshalb dort Zeit
verloren hatte. Hjelmeseth führte die Norweger auch in der Staffel
zum Sieg.
Nach zwei Dritteln der Distanz lag Johann Mühlegg an 6. Stelle.
Dann rutschte der Weltcup-Gesamtsieger des letzten Jahres auf den
15. Rang ab, weil der Belag seiner Ski vereiste. Der für Spanien
startende Deutsche hatte mit etwas Neuschnee gerechnet. Diese
Spekulation ging nicht ganz auf.
Wie Hjelmeseth hatte auch Bente Martinsen schon vor zwölf
Monaten den Weltcup-Start in Kiruna (Sd) für sich entschieden.
Mittlerweile trägt die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin einen
anderen Namen. Sie hat im August den früheren Leichtathleten und
Langläufer Geir Skari geheiratet. Auf Flitterwochen hatte das Paar
jedoch verzichtet. Bente Skari Martinsen trainierte weiter und
durfte bereits die ersten Früchte ihrer Anstrengungen ernten.
In der Frauen-Staffel setzte es in Beitostölen den einzigen
nicht-norwegischen Sieg zu verzeichnen. Kaisa Varis schlug als
Schlussläuferin Julia Tschepalowa (Russ) im Spurt. Der letzte
Weltcup-Erfolg einer finnischen Frauen-Staffel war vorher Anfang
Januar 1991 in der damaligen Sowjetunion verzeichnet worden.
(sda)